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Bürgerstiftung fördert Projekt der Kaufmännischen Schulen


Tuttlingen. Die Tuttlinger Bürgerstiftung schüttet ihre ersten Erträge aus. Gefördert wird ein Projekt der Kaufmännischen und Hauswirtschaftlichen Schulen, bei denen Jugendliche Senioren mit EDV- und Kommunikationstechnik vertraut machen. "Dieses Projekt passt exakt zum Thema unserer Ausschreibung", sagt Stiftungs-Vorsitzender Ortwin Guhl.

Bürgerstiftung
Erhalten eine Projektförderung der Tuttlinger Bürgerstiftung:
Der Wirtschaftsinformatik-Kurs der Kaufmännischen und Hauswirtschaftlichen
Schulen und ihr Lehrer Arnold Müller. Sie bereiten ein Projekt vor, bei dem Jugendliche
Senioren mit Informationstechnologie vertraut machen.



Projekte, die das Miteinander unter den Generationen fördern, hatte die Bürgerstiftung gesucht. "Helfen heute, betreut sein morgen", hießt das Motto. An der Hauswirtschaftlichen Schule wurde der Vorstand der Stiftung fündig. "Bei der Sichtung der Bewerbungsunterlagen war uns schnell klar, dass hier unsere Idee exakt umgesetzt wird", sagt Ortwin Guhl. Mit 2000 Euro unterstützt die Stiftung nun das Projekt. Als nächste Ausschüttung wird im Herbst erstmals der Tuttlinger Bürgerpreis verliehen.

Arnold Müller, Konrektor der Kaufmännischen und Hauswirtschaftlichen Schulen, hatte zusammen mit den Schülerinnen und Schülern des Wirtschaftsinformatikkurses der elften Klasse den Antrag an die Stiftung formuliert. Die Idee der Gruppe: Sie geben Senioren das Wissen über die Technik weiter, die für sie selber selbstverständlich ist, ältere Menschen aber immer wieder vor Probleme stellt: "Oft bekommen Senioren von ihren Kindern ein Handy geschenkt, wie es funktioniert, wissen sie aber nicht", sagt Alexander Hipp, einer der teilnehmenden Schüler. Ähnliche Probleme gibt es mit e-Mail und Internet - obwohl gerade diese Techniken oft nützlich sein können, wenn man nicht mehr ganz so mobil ist.

Im Gegensatz zu üblichen Kursen für Senioren wollen die Schüler aber kein vorgefertigtes Programm präsentieren sondern sich eng an den Interessen der Teilnehmer orientieren. Gemeinsam wird überlegt, wo Bedarf besteht und wie man helfen kann. Und da die Gruppe mit 13 Schülern relativ groß ist, können die Teilnehmer auch individuell in Kleinstgruppen betreut werden.

"Wir wollen dazu beitragen, die Generationen zusammenzubringen", sagt Konrektor Müller und sieht daher das Projekt auch für die Jugendlichen als Gewinn. Dazu kommt, dass das eigenständige Arbeiten gefördert wird: Von der Grundkonzeption über die gezielte Bedarfsermittlung und die Öffentlichkeitsarbeit bis zur Durchführung sind die Schülerinnen und Schüler für alle Arbeitsschritte verantwortlich. Und der Schüler Christopher Tinti sieht noch einen weiteren Aspekt: "Wir wollen auch Vorurteile abbauen", sagt er - sowohl gegen Computer als auch gegen deren intensive Nutzer: "Wir werden zeigen, dass man damit durchaus sinnvolle Dinge tun und gute Informationen finden kann."