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Historisches Erbe in Bischofszell


Ähnlich wie in Draguignan interessiert man sich zur Zeit in der schweizerischen Tuttlinger Partnerstadt Bischofszell für das historische Besitztum. Zur Zeit beschäftigt man sich dort vor allem mit den alten Brücken der Stadt. Davon gibt es zwei, von denen die ältere mindestens bis ins Jahr 1325 zurückgeht. In einem Dokument aus jenem Jahr wird erstmals eine „Turbrugge“ erwähnt, deren Ursprung allerdings unklar ist. Der Legende nach soll sie auf ein Vermächtnis eine Bürgerin zurückgehen, die damit an ihre im Fluss ertrunkenen Söhne erinnern wollte. Historisch belegbar ist dies aber nicht. Um 1860 – heute gar nicht mehr vorstellbar, wie es etwas süffisant in einer Veröffentlichung der Verwaltung heißt – wurde die Brücke für den motorisierten Verkehr ausgebaut und eigens begradigt. 1969 wurde allerdings eine neue Brücke gebaut und dann bis 1975 der ursprüngliche Zustand der alten Flussüberquerung wieder hergestellt. Eine andere Brücke führte seit etwa 1500 über den anderen Bischofszeller Fluss, die Sitter. Sie stürzte 1804 ein, und es dauerte bis 1811, bis endlich ein Ersatzbau möglich wurde. Der war eine meisterhaft ausgeführte Holzbrücke, die später unter dem zunehmenden Verkehr so litt, dass sie 1958 durch einen Betonneubau ersetzt wurde. Ein Wiederaufbau an anderer Stelle war bei den Behörden nicht zu erreichen, so dass heute nur noch ein altes Modell im Museum der Stadt als Erinnerung bleibt.