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Stadt setzt weiter auf Energiesparen - Klimaschutzplanung für Nordstadt


Tuttlingen verstärkt seine Anstrengungen im Klimaschutz. Nachdem die Stadt den Ausstoß an Kohlendioxid bereits knapp halbiert hat, beschloss der Gemeinderat nun weitere Einzelmaßnahmen, mit denen noch mehr Energie eingespart werden soll.

Mehr Photovoltaik, noch intensiveres Energiemanagement und eine klimafreundliche Planung von Neubaugebieten - es war gleich ein ganzes Maßnahmenpaket zum Klimaschutz, das der Tuttlinger Gemeinderat am Montag verabschiedete. "Als Mitglied des Klimabündnisses haben wir hier eine besondere Verpflichtung", erklärte Oberbürgermeister Michael Beck, "abgesehen davon wird das Thema auch unter ökonomischen Gründen immer wichtiger."

1993 war die Stadt dem Klimabündnis beigetreten. Verbunden war damit die Selbstverpflichtung, den durch Strom und Heizung der städtischen Gebäude verursachten Ausstoß an Kohlendioxid bis 2010 zu halbieren, als Vergleichsjahr gilt dabei das Jahr 1987. Dieses Ziel ist bereits jetzt weitgehend erfüllt.

Mit den am Montag beschlossenen Maßnahmen geht Tuttlingen jetzt noch weiter. Vor allem sollen sich die Klima-Projekte künftig nicht nur auf städtische Gebäude beschränken.

Das betrifft vor allem die geplante Nordstadt. Hier wird die Stadt zusammen mit der Klimaschutz- und Energieagentur (KEA) des Landes Baden-Württemberg überlegen, wie das Baugebiet von Beginn an umweltfreundlich und energiesparend gebaut werden kann. Dieses Gesamtkonzept wird dann fester Bestandteil der weiteren Planung sein. Bezahlbar sollen die Bauplätze dennoch bleiben: "Unser Ziel ist es, klimaschonend und familienfreundlich zu planen," so OB Beck.

Verbessert werden soll aber auch die Altbausubstanz. So werden die Stadtwerke für das Sanierungsgebiet Westliche Innenstadt Vorschläge machen, wie einzelne zur Sanierung anstehender Gebäude sparsamer gemacht werden können. Die ohnehin beschlossene Stadtsanierung soll so einen Schwerpunkt auf den Klimaschutz bekommen.

Auch an den eigenen Gebäuden wird weiter gespart. So wird
* für alle städtischen Gebäude ein Energiepasses erstellt, der Auskunft über eventuelle Schwachpunkte gibt.
* der Energiebericht künftig jährlich vorgelegt und um konkrete Vorschläge zur Energieeinsparung ergänzt
* ein "Öko-Audit" eingeführt, das auch die Umsetzung verschiedener Sparprogramme überwacht.
* zusammen mit Stadtwerken und Wohnbau eine Liste vorgelegt, auf welche Gebäude sich noch als Standort für weitere Photovoltaikanlagen eignen. Die Liste wird dann zügig abgearbeitet.