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Tuttlingen strebt Schuldenfreiheit bis Ende 2008 an


Ende 2008 soll die Stadt Tuttlingen schuldenfrei sein. Dies sieht der Haushaltsplan für 2008 vor, dessen Eckdaten Oberbürgermeister Michael Beck am Mittwoch vorstellte. Trotz des Schuldenabbaus sieht der Etat auch Investitionen in Höhe von 18 Millionen Euro vor.

Noch hat jeder Tuttlinger Bürger statistisch gesehen 98 Euro Schulden, alles in allem steht die Stadt mit 3,4 Millionen Euro bei den Banken in der Kreide. Ende des kommenden Jahres soll an dieser Stelle eine Null stehen. "Den konsequenten Schuldenabbau der letzten Jahre wollen wir fortsetzen", erklärt Oberbürgermeister Michael Beck und erinnert daran, dass er bei seinem Amtsantritt 2004 noch einen Pro-Kopf-Verschuldung von über 200 Euro vorfand. Entlastet wird aber nicht nur der kamerale Haushalt: Auch beim Eigenbetrieb Tuttlinger Hallen ist für 2008 eine Sondertilgung von 300 000 Euro vorgesehen. Außerdem werden die ersten 500 000 Euro in einen Fonds eingezahlt, aus dem langfristig die Beamtenpensionen bezahlt werden sollen.

Wert legt Beck dabei auf die Feststellung, dass Tuttlingen den Schuldenabbau aus eigener Kraft schafft: "Wir müssen weder unsere Wohnungsbaugesellschaft noch unsere Stadtwerke verkaufen", erklärt der OB. Außerdem werde Tuttlingen auch im kommenden Jahr wieder kräftig investieren: 18 Millionen Euro sind im Vermögenshaushalt eingetragen, größere Projekte sind unter anderem die Fertigstellung der Ludwig-Uhland-Realschule (1,2 Millionen), eine erste Rate für die Nendinger Mehrzweckhalle (1 Millionen), der Baubeginn am Haus der Schüler für Immanuel-Kant-Gymnasium und Otto-Hahn-Gymnasium (2,1 Millionen) sowie die Sanierungsgebiete "Westliche Innenstadt", "Südliche Innnenstadt", "Sax-Areal" und "Schmelze" (insgesamt 1,9 Millionen). "Auch in diesem Jahr investieren wir wieder viel in Schulen und Bildung", so Michael Beck, "aber gerade in diesem Bereich muss man viel Geld in die Hand nehmen, wenn man was bewirken will."

Alles in allem wird die Stadt 2008 einen Gesamtbetrag von 99 Millionen Euro ausgeben. Und trotz Schuldenabbau und Investitionen sind keine Steuererhöhungen geplant. Für OB Beck und Finanzbürgermeister Emil Buschle ist dies auch ein Bekenntnis zur Wirtschaftsfreundlichkeit der Stadt - ebenso wie die geplante Ausweisung des Gewerbegebiets Brenner und die weitere Gestaltung von Grubäcker. "Unsere Spielräume verdanken wir auch der guten Einnahmesituation der Gewerbesteuer", so Michael Beck. Einnahmen von 29 Millionen Euro werden hier für 2008 erwartet, 2007 standen noch 26,6 Millionen im Budget, die voraussichtlich aber übertroffen werden.

Der Haushalt 2008 wird am Montag, 19. November, in den Gemeinderat eingebracht. Verabschiedung ist voraussíchtlich am 10. Dezember.