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Fruchtkasten: Dauerausstellung über das Ludwigstal überarbeitet


Im Ludwigstal begann Tuttlingens industrielle Entwicklung. Die entsprechende Abteilung im Fruchtkasten wurde jetzt überarbeitet.

Ab Samstag, 18. August 2012, kann die Abteilung Ludwigstal in der Dauerausstellung im Fruchtkasten wieder besichtigt werden. Die Themeneinheit war letztes Jahr wegen der Ausstellung „Ärzte, Bader und Barbiere“, die auf zwei Stockwerken gezeigt wurde, geschlossen worden. Inzwischen wurde die Inhalte der Ausstellung überarbeit und neu aufgebaut.

Das Hüttenwerk Ludwigstal, das im Volksmund die Schmelze genannt wird, wurde 1696 durch den württembergischen Herzog Eberhard Ludwig ins Leben gerufen, der ihm auch seinen Namen gab. Zwischen 1696 und 1861 wurde hier Bohnerz aus der Gegend und ab 1857 Doggererz aus dem Stollen Weilheim zu Eisen verhüttet. Das gewonnene Eisen wurde im angegliederten Hammerwerk zu schmiedbaren Eisen weiterverarbeitet. Nachdem die Eisenverhüttung unrentabel geworden war, wurden zunächst das Hammerwerk und die Eisengießerei weitergeführt- später nur die Gießerei. Die gute Verfügbarkeit von Eisen begünstigte die Niederlassung von metallverarbeitenden Handwerksberufen wie zum Beispiel Messerschmiede in Tuttlingen. Im 19. und 20. Jahrhundert spezialisierten sich zahlreiche Messerschmiede dann auf die Herstellung von chirurgischen Instrumenten. Damit liegen die Wurzeln des Weltzentrums für Medizintechnik im Hüttenwerk Ludwigstal.

Ludwigstal

Ausgestellt sind neben Modellen, die Anlage und Verhüttungsprozess beschreiben, Fotos, die den Produktionsprozess illustrieren, auch Produkte, die in Ludwigstal hergestellt wurden. So sind neben Ofenplatten und Wandreliefs auch ein Dreifuß zu Schuhherstellung, ein Waffeleisen und verschiedene Kochtöpfe zu sehen.

Das Werk war bis 1921 im Besitz des Staates, dann wurde es mit anderen württembergischen Eisenwerken zu den Schwäbischen Hüttenwerken vereinigt. Jetzt war neben dem Staat die Gutehoffnunghütte an dem Gesamtbetrieb beteiligt. Nach dem Zweiten Weltkrieg spezialisierte sich der Betrieb auf die Herstellung von Bremsscheiben. Bis 2005 blieb das Land Baden-Württemberg im Besitz von Anteilen. 2011 wurden die Schwäbischen Hüttenwerke in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.

Die Dauerausstellung im Fruchtkasten kann samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.