Vorlesen

Energiewende: Gesellschaft für Erneuerbare Energien schon ab Herbst denkbar


Auf dem Weg zur Tuttlinger Energiewende ist ein weiterer Schritt gesetzt: Schon im Herbst 2011 könnte eine Gesellschaft für Erneuerbare Energien (GEE) gegründet werden, ein Bau erster Anlagen wäre 2012 denkbar. Über mögliche Wege dorthin sprach OB Michael Beck dieser Tage mit den Bürgermeistern aus der Nachbarschaft.

Die Ziele der Tuttlinger Energiegespräche sind ehrgeizig: 52 Prozent des in Tuttlingen verbrauchten Stroms sollen bis 2020 regenerativ erzeugt werden. Beim Strom, den die SWT direkt verkaufen, soll dieser Wert sogar bei 72 Prozent liegen. Und vor allem: Im Gegensatz zu anderen Versorgern, die überwiegend Ökostrom aus bestehenden Anlagen aufkaufen, soll die Steigerung in Tuttlingen durch neue Anlagen erzeugt werden. Diese soll außerdem zu großen Teilen in der Region entstehen. „Wir verfolgen mit dieser Politik zwei Ziele“, sagt OB Michael Beck: „Zum einen wollen wir einen direkten Beitrag dazu leisten, dass die Menge des in Deutschland erzeugten Ökostroms steigt. Und zum anderen möchten wir dazu beitragen, dass die Wertschöpfung in unserer Region stattfindet.“

GEE
Wird auch zum Thema für Tuttlingen: Windenergie

Um die Ziele zu erreichen, müssen also in Tuttlingen und Umgebung neue Anlagen zur Stromerzeugung errichtet werden. Windkraftanlagen sind dabei ebenso denkbar wie weitere Photovoltaikanlagen. Und für deren Bau und Betrieb soll eine neu zu gründende Gesellschaft für Erneuerbare Energie (GEE) zuständig sein, an der die SWT die Mehrheit halten.

Das Modell geht dabei aber deutlich in Tuttlingen hinaus: Aus diesem Grund traf sich OB Beck dieser Tage mit mehreren Amtskollegen aus der Nachbarschaft. Beim Gespräch war man sich im Grundsatz darüber einig, wie die konkreten Projekte in Angriff genommen werden könnten: Die einzelnen Anlagen könnten von Projektgesellschaften vor Ort gebaut, an denen sich auch Bürger finanziell beteiligen können. Koordiniert würde alles von der GEE, in deren Beirat die Städte und Gemeinden vertreten wären.

Um möglichst bald bauen zu können, sollen schon bis September ideale Standorte für Windkraft-, Solar- und andere Anlagen festgelegt werden. Parallel dazu wird an einem Vertrag für die GEE gearbeitet, so dass diese schon im Spätherbst gegründet werden könnte. Die ersten Anlagen zur Ökostromgewinnung könnten dann ab Frühjahr 2012 gebaut werden.