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Mehr Gastronomie, Licht und neue Spielgeräte - Stadtgarten soll aufgewertet werden


Fünf Ideen für eine Aufwertung des Stadtgartens sind das Ergebnis der Workshops im Rahmen des Genderplanning-Projekts. Unter anderem soll das Thema Gastronomie ein Schwerpunkt sein.

Gastronomie
Bekam gute Noten, soll aber in Details aufgewertet werden: Der Stadtgarten.

Bei zwei Terminen hatten die Workshop-Teilnehmer ihre Ideen zusammengetragen: Im November gab es eine Veranstaltung für Erwachsene, im Februar waren speziell Schülerinnen und Schüler der Wilhelmschule eingeladen -schließlich nutzen sie den Stadtgarten als direkte Anlieger besonders intensiv. Genau untersucht wurde dabei, ob die Wünsche und Kritikpunkte bei Frauen und Männern oder Senioren und Jugendlichen unterschiedlich sind - schließlich waren die Workshops Teil eines europäischen Pilotprojekts zum Thema Genderplanning. Hinter diesem Schlagwort verbirgt sich die Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Aspekte bei der Städteplanung.

In der Gemeinderatssitzung am Montag wurde nun eine Bilanz gezogen. Was dabei besonders auffiel: Im großen und ganzen bekam der Stadtgarten sowohl von Jungen und Alten gute Noten - "niemand wollte den Stadtgarten komplett umkrempeln", berichtete Stadtplaner Michael Herre, "die Leute haben vom Stadtgarten ein eher positives Bild." Ähnlich waren bei allen beteiligten Gruppen aber auch die Kritikpunkte: Der Zustand der Toiletten und des Kiosks wurde ebenso kritisiert als auch Belästigungen durch Alkoholkonsumenten und Obdachlose. Diese Ergebnisse decken sich auch mit einer im Vorfeld organisierten Bürgerumfrage: 478 Bürger hatten sich auf verteilten Fragebögen und einer Online-Umfrage in Koopration mit dem "Gränzboten" beteiligt.

In einer zweiten Phase der Workshops waren dann Utopien gefragt. Hier wurden Ideen wie ein Veranstaltungsprogramm in einem Musikpavillon, Wasserspiele und ein größerer Spielplatz ins Gespräch gebracht.

Am Montag legte der Gemeinderat nun fest, wie die Ergebnisse konkret umgesetzt werden und einigte sich auf fünf Handlungsfelder:

*Obdachlosen soll ein neuer Treffpunkt vorgeschlagen werden. Detaillierte Vorschläge werden demnächst vorgelegt.
*Mit dem Pächter des Kiosks wird verhandelt, wie man die Gastronomie aufwerten und den Alkoholkonsum einschränken kann. Außerdem soll ein weiterer *Gastronomiebetrieb am Rande des Parks angesiedelt werden.
Der Spielplatz bekommt ein neues Spielgerät und einen besseren Bodenbelag.
*Ein neues Beleuchtungskonzept soll den Park bei Nacht aufwerten.
*Die Verwaltung prüft, ob ein kleines Veranstaltungsprogramm für den Stadtgarten organisiert werden kann.


Rita Nassen vom Konstanzer Büro mod-u-s, die das Projekt begleitet hatte, war voller Lob für die Tuttlinger Teilnehmer: "Die Leute als direkte Betroffene sind echte Experten", erklärte sie. "Niemand konnte die Probleme so gut benennen wie sie."