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Vorentwurf für Nordstadt liegt vor: Erster Bauabschnitt mit 20 Hektar


Vorentwurf Neustadt

20 Hektar für Wohnen und Arbeiten - so sehen die Pläne für den ersten Bauabschnitt der Nordstadt vor. "Seit heute haben wir einen Entwurf, der die Grundlage für die weitere Diskussion sein wird", erklärt Oberbürgermeister Michael Beck. "Im Vergleich zu früheren Entwürfen wurde er deutlich zurückgenommen."



"Hier kann Tuttlingens weitere Entwicklung stattfinden", erklärt Oberbürgermeister Beck - und die neuesten Pläne machen deutlich, wie diese Entwicklung aussehen könnte. "Wir setzen auf eine vernünftige Mischung aus Wohnen und Arbeiten", sagt Beck, "und Aspekte der Nachhaltigkeit spielen dabei eine große Rolle."

Von den insgesamt 46,8 Hektar, die der Flächennutzungsplan für die Nordstadterweiterung vorsieht, werden zunächst nur 20 erschlossen - und zwar der Bereich südlich der künftigen Rußbergtrasse. Der nördliche Teil bleibt für weitere Bauabschnitte reserviert. Erst dann sollen diese Bereich auch näher überplant werden. Komplett bebaut werden sollen diese Teile aber auch später nicht: "Auch im Endausbau wird nicht die gesamte Fläche erschlossen", erklärt Beck, "viele landschaftsprägende Elemente, wie Wegeverbindungen, Streuobstbeständen und Baumgruppen werden auch in der Nordstadtentwicklung erhalten bleiben."

Rund 200 Wohneinheiten sieht der erste Bauabschnitt für die Nordstadt vor. Weitere Details der Planung werden nun erarbeitet - auch zusammen mit den Bürgern im Rahmen der Sommerakademie Nordstadt. "Hier sind alle eingeladen, ihre Vorstellungen und Ideen einzubringen," sagt Beck. "Und wer selber einmal in der Nordstadt leben will, hat die einmalige Chance, sein künftiges Wohnumfeld schon jetzt mitzugestalten.

Unabhängig von diesen Details sieht der Entwurf von Stadtplaner Armin Ketterer für den ersten Bauabschnitt drei Teilbereiche vor:

* Im Westen sind zwei Quartiere für individuelle Wohnformen vorgesehen. Allerdings sieht der Plan auch hier keine reine Einfamilienhaussiedlung vor sondern setzt durch markante Stadthäuser entlang einer zentralen Allee architektonische Akzente.
* Direkt im Anschluss an das Mutpol-Gelände ist preisgünstiges Wohnen für junge Familien geplant. Verdichteter Wohnungsbau und andere Bauformen sind vorgesehen. Dieser Bereich soll energiesparend mit einem zentralen Wärmesystem versorgt werden.
* Im östlichen Bereich ist Platz für Gewerbehöfe. Der Schwerpunkt wird hier im Bereich Medizintechnik und nicht störenden Handwerksbetrieben liegen. Unternehmen mit größeren Belastungen werden durch den Bebauungsplan ausgeschlossen.
* · Der Anlieger -und Zulieferverkehr zum Gewerbege-biet wird über die Rußbergstraße abgedeckt.

"Seit über 20 Jahren kaufen wir in der Nordstadt Flächen auf", sagt OB Beck, "und mindestens genau so lange machen wir uns Gedanken über eine Gestaltung dieser Fläche." Jetzt aber habe man eine Entwurf, der eine gute Grundlage für die weitere Entwicklung sei.

Dass Bedarf an der Nordstadt besteht, zweifelt Beck in keiner Weise an. "Wir haben rund 70 Leute alleine auf unserer Warteliste", sagt er, "und viele andere sind bereits ins Umland gezogen oder bauen gerade." Die Folgen davon sehe man jeden Tag auf Tuttlingens Straßen: "Wir haben 10 000 Einpendler, und die meisten davon kommen mit dem Auto, in dem sie in der Regel alleine sitzen", rechnet Beck vor. "Wenn man diese Autos aneinander stellt, kommt man Morgen für Morgen auf eine Blechlawine von 40 Kilometern."


INFO:

Mehr Informationen zur Nordstadtplanung und den Plan zum Download gibt es unter www.tuttlingen.de/nordstadt. Dort gibt es auch erste Informationen zur Sommerakademie.