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Programm "Soziale Stadt" in der Schmelze: Nachbarschaftsfest zum Abschluss der Sanierung


Mehr Lebensqualität für ein Viertel, das einmal als sozialer Brennpunkt galt: Gemeinsam mit den Bewohnern der Schmelze feierte die Stadt Tuttlingen am Montag die Sanierung des Viertels. 1,6 Millionen Euro haben Stadt und Land im Rahmen des Sanierungsprogramms "Die soziale Stadt" investiert.

Soziale Stadt
Ein Fest zum Abschluss der Sanierung: Kinder und Jugendliche führten auf dem
Allwettersportplatz einen Tanz auf.




Mehr Grün, mehr Spielmöglichkeiten und eine verbesserte soziale Betreuung - es sind mehrere Elemente, die in der Schmelze ineinander greifen. Und das Ergebnis - so waren sich bei der Einweihung am Montagnachmittag alle Redner einig - kann sich sehen lassen. "Wir wollten die Bedingungen für Kinder und Erwachsene verbessern", erklärte Oberbürgermeister Michael Beck, "und das haben wir erreicht."

1,6 Millionen Euro haben Stadt, Land und Tuttlinger Wohnbau in das Sanierungsprogramm investiert. Für dieses Geld gab es unter anderem neue Bäder und Heizungen in den Häusern sowie neue Grünanlagen, Parkplätze, einen Spiel- sowie einen Bolzplatz vor den Wohnblocks. Außerdem wurde für 180 000 Euro ein neues Sozialzentrum gebaut. Dort sind derzeit - finanziert von Stadt und Kreis - drei Sozialpädagogen tätig.

Weitere Schritte werden folgen. Wie OB Beck erwähnte, steht jetzt noch die Gestaltung der Gartenhöfe an, außerdem wird die Wohnbau im Herbst die Planungen für neue Mehrfamilienhäuser vorlegen, nachdem zwei baufällige Blocks aus den 50er-Jahren abgerissen worden waren. Besonders betonte Beck, dass die Bewohner der Schmelze in die Planung stark einbezogen wurden: "Wir hatten hier eine sehr intensive und sehr erfolgreiche Bürgerbeteiligung."

Wohnbau-Geschäftsführer Horst Riess blickte in die Schmelze-Geschichte zurück. Die Zeiten, in denen die Schmelze unter ihrem Ruf litt, seien vorbei - auch dank erfolgreicher Sozialprogramme der 1990er-Jahre. Die bauliche Sanierung runde dies nun ab - "und dieses Viertel hat es verdient." Dies unterstrich auch Dekan Matthias Koschar, der das Quartier segnete. Er lobte dabei auch die enge Zusammenarbeit von der Stadt einerseits und Kirche und Caritas andererseits beim sozialen Engagement in der Schmelze.

Grün- und Freiräume mit klaren Aufgaben gebe es nun in der Schmelze, erläuterte Landschaftsplaner Johann Senner - sowohl für Begegnungen unter Erwachsenen und Nationen als auch für Spiel- und Sport. Caritas-Regionalleiter Michael Wollek lobte die Entwicklung im Stadtteil, und Caritas- Mitarbeiter Daniel Schmidt stellte die Angebote der Kontaktstelle vor - von der Hausaufgabenbetreuung bis zur Beratung für Erwachsene. Schuldner- und Erziehungsberatung gehören hier ebenso zum Alltag wie Hilfe bei Anträgen und Schriftverkehr. Und alle diese Arbeiten stehen unter einem Ziel, wie es Schmidt formulierte: "Familien stärken und fördern, um den Kindern so gute Chancen zu geben."