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Verkehrsberuhigung ist Thema der Vortragsreihe


In Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Tuttlingen lädt die Kreisverkehrswacht Tuttlingen im Rahmen der Sommerakademie am kommenden Mittwoch, 25. Juni, ab 18 Uhr zu einer Vortragsveranstaltung zum Thema Verkehrsberuhigung in das Scala-Kino ein.

Es klingt verlockend: Alle Schilder und Ampeln in den Innenstädten radikal beseitigen, einfache Regeln einführen und gemeinsame Verkehrsräume für Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer schaffen. Schon passieren weniger Unfälle und der Verkehr läuft harmonisch im geteilten Straßenraum. "Shared Space" heißt das Zauberwort, das von der EU europaweit gefördert wird. Auch deutsche Kommunen sehen darin eine Chance für die Neuordnung ihrer Ortskerne. Doch schon die Vorstufe dieser Shared-Space-Projekte, der so genannte "verkehrsberuhigte Bereich", der in den 70er-Jahren eingeführt wurde, hat in Deutschland nach Feststellung der Unfallforschung nicht den gewünschten Erfolg gezeigt: Es wird meist zu schnell gefahren, falsch geparkt und sowohl Autofahrer als auch Radfahrer oder Fußgänger sind sich der genauen Regeln im "verkehrsberuhigten Bereich" nicht bewusst. Ein harmonisches Miteinander ist selten. Umso kritischer ist die Ausweitung solcher "geteilten Räume" auf ganze Ortskerne bei deutlich höherem Geschwindigkeitsniveau: 30 Stundenkilometer statt etwa sieben Stundenkilometer. "Shared Space" - Wunschdenken oder realistische Option? Zu dieser Thematik werden Diplom-Ingenieur Werner Köppel vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft aus Berlin sowie Diplom-Pädagoge Dietmar Böhringer in ihren Vorträgen ausführlich Stellung nehmen und für Fragen zur Verfügung stehen. Die Kreisverkehrswacht geht davon aus, dass die Veranstaltung auch in Bezug auf die Erweiterung der Nordstadt neue Ideen und Ansichten ergeben wird.