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AK Sicherheit zu Jugendlichen in der Stadt: Manche stören – aber keine Gefahren


Stellen Jugendgruppen in der Innenstadt eine Belästigung dar? Mit dieser Frage befasste sich der AK Sicherheit.

Füße auf Asphalt

Einfach nur abhängen: Die meisten Jugendlichen in der Innenstadt sind unabhängig, ein paar wenige stören. Aber auch von ihnen gehen keine großen Gefahren aus.

Vor allem von Einzelhändlern wollte der AK Sicherheit wissen, welche Themen sie beschäftigen. 190 wurden angeschrieben, 51 nahmen an der Umfrage teil – und 80 Prozent von ihnen nannten Gruppen von Jugendlichen, die sich nachmittags und abends in der Innenstadt aufhalten. Meist sind es Gruppen von drei bis sechs Personen im Alter von 14 bis 17 Jahren, die aufgefallen waren. Die absolute Zahl derer, die auffallen, sie aber gering: Von „15 bis 20 Jugendlichen“ sprach EBM Uwe Keller – bei insgesamt 1500 Menschen dieser Altersgruppe, die in der Stadt leben.

Aber was bedeutet dies für die Sicherheit in der Stadt? Dieser Frage ging der wieder neu ins Leben gerufene Arbeitskreis nach, dem unter anderem Vertreter des Ordnungsamtes, der Abteilungen Schulen sowie Jugend und Integration und auch der Polizei angehören. „Wir wollten ein Bild abfragen, um über mögliche Schritte beraten zu können“, so Fachbereichsleiter Benjamin Hirsch.

Ein erstes Ergebnis: Gravierende Gesetzesverstöße sind zwar die Ausnahme, ein Großteil der Händler fühlt sich dennoch gestört. Vor allem Belästigungen durch Müll oder Lärm werden angeführt. Über 60 Prozent der Umfrageteilnehmer fühlen sich dadurch in ihrem subjektiven Sicherheitsbedürfnis eingeschränkt.

„Wir können und wollen die Stadt nicht für Leute unter 18 Jahren absperren“, so OB Michael Beck, „und es kommt durchaus auch vor, dass manche Erwachsene durch übertriebene Reaktionen Jugendliche provozieren.“ Einen gewissen Handlungsbedarf sehen Beck und auch der AK Sicherheit – allerdings auf einem niedrigschwelligen Niveau. So soll gemeinsam mit dem städtischen Team Jugend an neuen Angeboten gearbeitet werden, und auch der KOD soll verstärkt in der Innenstadt präsent sein. Und vor allem soll an kritischen Bereichen der Innenstadt das Sicherheitsgefühl gestärkt werden – durch mehr Beleuchtung und auch Videoüberwachung.

Generell aber, so Benjamin Hirsch, müsse man die Dinge nüchtern betrachten: Bei verschiedenen Gruppen, die zum Beispiel regelmäßig vor einem Supermarkt sitzen, seien „keinerlei Straftaten“ festzustellen. Und viele Maßnahmen von KOD und Polizei seien auch erfolgreich: So sei man zum Beispiel gegen Störer bei den ersten Spielen der Fußball-EM mit Platzverweisen vorgegangen – worauf für den Rest der Meisterschaft Ruhe war.