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Hochschulcampus soll bis Oktober 2009 fertig sein - Spatenstich für 10-Millionen-Projekt


Am Montagabend vergab der Tuttlinger Gemeinderat die Bauarbeiten an die Ravensburger Firma Georg Reisch, kurz danach rückten die ersten Maschinen an, und am Freitagvormittag wurde auch der symbolische Baubeginn gefeiert: Vertreter von Stadt, Landkreis, Hochschule und Förderverein setzten den symbolischen ersten Spatenstich für den Umbau des ehemaligen Industriegebäudes in der Kronenstraße zum Hochschulcampus Tuttlingen.

Spatenstich Hochschule
Spatenstich für den Hochschulcampus (von links): Anton Stier (Kreisrat CDU),
Dr. Hans-Henning Winkler (Firma Chiron), Petra Schmidt Böhme (Gemeinderätin
LBU), Prof. Rolf Schofer (Hochschule Furtwangen), Rainer Buggle (Gemeinderat
CDU), OB Michael Beck, Landrat Guido Wolf MdL, Dieter Müller (Kreisrat SPD),
Hans-Peter Bensch (Gemeinderat FDP), Helmut Wehrstein (Firma Karl Storz),
Prof. Peter Anders (Hochschule Furtwangen), Carl-Roland Henke
(Gemeinderat FW).

Zehn Millionen Euro werden in Umbau und Sanierung des Industriedenkmals sowie in die Aufwertung des Areals investiert. Davon trägt die Stadt zwei Drittel und der Landkreis ein Drittel. Der von 150 Unternehmen aus dem Landkreis getragene Förderverein finanziert die Ausstattung und den gesamten laufenden Betrieb, das Land zahlt lediglich einen Zuschuss pro Studienanfänger. Einen entsprechend großen Dank sprach Oberbürgermeister Michael Beck dann auch den zahlreichen Beteiligten an diesem Projekt aus: "Ohne unsere Projektpartner wäre dies alles nicht möglich gewesen."

Landrat Guido Wolf unterstrich, dass trotz der Finanzkrise die Firmen zu ihrem Engagement stehen. "Wir erleben hier eine erfreuliche Entwicklung gegen den Trend", betonte er - und unterstrich, dass die Hochschule "viele Mütter und Väter" habe.

Die Einzigartigkeit dieser Zusammenarbeit von Stadt, Kreis, Industrie und Hochschule hob auch Prof. Rolf Schofer, Rektor der Hochschule Furtwangen University hervor: "Ein Projekt dieser Art gibt es in Baden-Württemberg noch nicht", sagte er, "und ich bin sicher, dass es Nachahmer finden wird." Das Engagement der Industrie auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wertete er als vorausschauend: "Der Bedarf an Fachkräften wird nach der Krise wieder zunehmen."

Die ersten dieser angehenden Fachkräfte werden ihr Studium mit Beginn des Wintersemesters 2009 / 10 aufnehmen. Zunächst sollen es 105 Studenten in den drei Studiengängen Industrial MedTec (Medizintechnik), Industrial Manufacturing (Fertigungstechnik) und Industrial Systems Design (Elektrotechnik) sein. Entsprechend eng ist der Terminplan für die Bauarbeiten. "Man kann nur erahnen", so Oberbürgermeister Michael Beck an die Adresse der Baufirmen, "was auf Sie zukommt."