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Zehn Jahre Fairtrade-Stadt Tuttlingen - 20 Händler sind dabei – „Faire Woche“ bis Sonntag


Mit dem Fairen Markt vor der Stadtkirche begann am Samstag die diesjährige Faire Woche. Noch bis Sonntag gibt es mehrere Veranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit und Fairer Handel. In diesem Jahr wird außerdem ein Jubiläum gefeiert: Seit zehn Jahren ist Tuttlingen Fair Trade-Stadt.

Marktbesucher beim Fairen Markt

Auftakt zur Fairen Woche: Der Faire Markt.

Lebensmittel, Schmuck, Handarbeiten und dazu jede Menge Infos und leckeres Essen – der Faire Markt vor der Stadtkirche gehört seit jeher zum Repertoire der “Fairen Woche“. Veranstaltet wird sie vom Steuerkreis Fairtrade-Stadt, der seit zehn Jahren die Aktivitäten organisiert. „Der Markt ist immer ein guter Anlass, um auch mit Leuten ins Gespräch zu kommen, die sich bisher noch nicht mit dem Thema Fairer Handel befasst haben“, sagt Elisabeth Gragert, die das Projekt bei der Stadt koordiniert. Entsprechend breit war daher auch das Rahmenprogramm des Marktes zusammen gestellt: Das Kindertheater mit Christiane Denzel gehörte ebenso dazu wie Musik von Marco Schorer und seiner Band „4fun“.

Marktstand

Seit Dezember 2014 ist Tuttlingen Fairtrade Stadt und trägt auch das von der Vereinigung Fairtrade Deutschland verliehene Siegel. Damit verpflichtet sich die Stadt Tuttlingen, Aspekte des fairen Handels bei ihrer eigenen Beschaffung zu stärken. Außerdem setzt sich der Steuerungskreis dafür ein, dass in immer mehr  Tuttlinger Geschäften und Gastro-Betrieben fair gehandelte Waren angeboten werden.

Vor allem hier hat sich in den letzten zehn Jahren viel getan: 20 Tuttlinger Händler listet die aktuelle Ausgabe des „Fair-Führers“ auf, der alle relevanten Adressen im Landkreis zusammenfasst. Und was die Initiatoren besonders freut: Es geht hier nicht nur um die „Klassiker“ des fairen Handels wie Tee oder Kaffee. Auch mehrere Textil-, Blumen- oder auch Schmuckläden sind mit dabei. Dazu kommen zehn Gastro- Betriebe.

Auch bei der Stadtverwaltung hat sich einiges getan: Bei Empfängen und Veranstaltungen achtet die Stadt ebenso auf Fairtrade-Aspekte wie bei den Getränken, die im Rathaus konsumiert werden – zum Beispiel in Besprechungen oder bei Sitzungen. Auch der Kaffeeautomat für die Mitarbeiter*innen wird mit fair gehandelten Bohnen befüllt. Noch weitreichender dürften aber die neuen Dienstanweisungen zur Beschaffung sein: Neben dem Preis können hier jetzt auch Nachhaltigkeitskriterien in die Kaufentscheidung einfließen. Und damit dies auch umgesetzt wird, gab es schon erste Schulungen für zuständige Mitarbeitende. „Das ist aber ein zäher und zeitaufwändiger Prozess“, räumt Elisabeth Gragert ein.

Ins Bewusstsein der Bevölkerung wird das Thema vor allem über die jährliche “Faire Woche“ getragen. Diese dauert noch bis zum 9. Juli. Nach dem Fairen Markt und dem Kino-Abend im Scala-Kino stehen noch vier Veranstaltungen auf dem Programm:

  • Der Jubiläumsabend „10 Jahre Fairtrade-Stadt“ findet am Mittwoch, 26. Juni, um 19 Uhr in der Stadtkirche statt. Neben OB Michael Beck spricht Birgit Mayer, Referentin bei Fairtrade Deutschland.
  • „Mein Leben als Geist“ heißt es am Donnerstag, 27. Juni, ab 19.30 Uhr bei Kukav in der Katharinenstraße. Der Künstler und Filmemacher Jeremias Heppeler berichtet über sein Projekt in Togo, das sich auch mit der dortigen deutschen Kolonialgeschichte und deren Auswirkungen bis in die Gegenwart befasst.
  • „Näh dir was“ heißt der Workshop bei Buntgut am Samstag, 29. Juni, von 9.30 bis 12 Uhr im Buntgut-Laden. Im Mittelpunkt steht dabei der Upcycling-Gedanke.
  • Der Gottesdienst am Sonntag, 30 Juni, um 11 Uhr in der Stadtkirche bildet den Schlusspunkt der diesjährigen Fairen Woche.