Masterplan für Kläranlagen-Sanierung - 53 Millionen Euro Investitionen bis 2040
An der Tuttlinger Kläranlage stehen größere Sanierungsarbeiten an. Alles in allem wird der Eigenbetrieb Stadtentwässerung bis 2040 rund 53 Millionen Euro investieren. Im Rahmen dieses Projekts soll künftig auch Wärme aus Abwasser gewonnen werden.
Wird generalsaniert: Die Tuttlinger Kläranlage
Große Teile der Anlage stammen aus dem Jahr 1954 – ein Alter, in dem technische Anlagen deutliche Spuren der Zeit tragen. „Wir haben zwar in den letzten Jahren immer wieder investiert – aber jetzt stehen größere Sanierungen an“, so OB Michael Beck in der Gemeinderatssitzung am Montag.
Zusammengefasst sind alle nötigen Maßnahmen in einem „Masterplan 2024“, und was sich dahinter verbirgt, stellte Frank Bienert von Eigenbetrieb Stadtentwässerung vor. In einem ersten Schritt soll bis 2029 unter anderem die Schlammentwässerung komplett neu gebaut werden, außerdem soll die biologische Kläranlage um ein weiteres Klärbecken und eine vierte Reinigungsstufe erweitert werden. Darüber hinaus soll die Elektrotechnik komplett erneuert werden. Die Kosten dieser ersten Sanierungsstufe werden auf derzeit 23 Millionen Euro geschätzt.
In einem zweiten Schritt sollen bis 2040 die Vorklärung saniert und die Gastechnik erneuert werden. Für die Betriebsgebäude und den Faulturm sind Neubauten geplant. Diese Arbeiten werden voraussichtlich weitere 30 Millionen Euro kosten.
Durch den langen Zeitraum, so Frank Bienert, können die Kosten so gestreckt werden, dass pro Jahr im Schnitt nur 2,8 Millionen Euro aufgebracht werden müssen. Bei diesen Beträgen, so Frank Bienert, könnte man auf „signifikante Gebührenerhöhungen“ voraussichtlich verzichten.
Im Rahmen der Modernisierungen soll außerdem geprüft werden, wie die bisher nicht genutzte Abwärme des Abwassers für die Nahwärmenetze der SWT genutzt werden. Dies, so Baudezernent Florian Steinbrenner, müsse aber in einem größeren Kontext geschehen: „Für eine klimaneutrale Wärmeversorgung reichen Hackschnitzel nicht aus – wir müssen also alle Möglichkeiten nutzen, Abwärme weiter zu verwenden. Und direkt neben der Kläranlage ist ein Unternehmen, das auch viel Abwärme produziert.“
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