Kürzere Wartezeiten und mehr Service – das verspricht das neue Bürgerleitsystem, das die Stadt Tuttlingen seit Mai diesen Jahres nutzt. Für Besucher des Bürgerbüros wurde dafür eigens ein Wartebereich im Rathausfoyer eingerichtet.

Suchende Blicke nach einem freien Platz, unnötiges Warten in der falschen Schlange, vertane Wartezeit, die man anderweitig hätte nutzen können – das gehört im Tuttlinger Bürgerbüro jetzt der Vergangenheit an. Denn das neue Bürgerleitsystem ist mehr als nur eine simple Nummernvergabe: Es sortiert die Anliegen auch vor, errechnet, bei welchem Mitarbeitenden der Bürger am schnellsten zu seinem Ziel kommt und wie lange er darauf warten muss. Das alles sorgt für einen reibungsloseren Ablauf und kürzere Wartezeiten.

Wer ins Bürgerbüro oder zum Standesamt will, geht daher jetzt zunächst ins Rathausfoyer und meldet sich dort am Touch-Terminal an. Hier wählt man aus einer Liste an Dienstleistungen aus, mit welchem Anliegen man kommt, und das Leitsystem erkennt gleich, wie zeitintensiv es voraussichtlich wird. Denn wer zum Beispiel nur einen vorbestellten Ausweis abholen will, ist schneller wieder fertig als eine fünfköpfige Familie, die sich am neuen Wohnsitz anmeldet. Entsprechend ordnet das System einen geeigneten Mitarbeiter zu und druckt ein Ticket aus, auf dem Nummer und Schalter vermerkt sind. In einem Sitzbereich im Rathausfoyer wartet man dann bequem, bis man über Gong und Bildschirmanzeige aufgerufen wird.

Ein weiterer Vorteil: Das Bürgerleitsystem gibt immer auch die voraussichtliche Wartezeit an. Und wenn diese einmal länger ausfällt, kann man diese Zeit nutzen, um kleinere Besorgungen in der Nähe zu erledigen, ohne seinen Platz in der Reihenfolge aufzugeben.

Das Bürgerleitsystem wird zunächst für das Bürgerbüro und das Standesamt eingeführt. Und parallel dazu ist auch weiterhin die Vorab- Terminvergabe über www.tuttlingen.de möglich, die auch im

Ausländeramt üblich ist. Eine kleine Änderung gibt es aber auch hier: Wer sich online voranmeldet, erhält mit der Terminbestätigung jetzt einen QR Code. Mit diesem checkt man sich am Touch-Terminal ein, so dass die bearbeitenden Mitarbeiter gleich benachrichtigt werden, dass der Bürger eingetroffen ist. Wenn man dann an der Reihe ist, wird man ebenfalls über Gong und Display aufgerufen.

Das Bürgerbüro und Standesamt kann man zwar spontan besuche, empfohlen wird aber eine vorherige Terminvereinbarung. Der Vorteil ist, dass Wartezeiten hier fast gänzlich vermieden werden können. Außerdem können die Mitarbeitenden die Bürger vorab auch darüber informieren, ob beispielsweise Unterlagen für ihr Anliegen erforderlich sind, welche dann zum Termin gleich mitgebracht werden können.

Nach einer Anlaufphase sollen künftig auch weitere Bereiche der Stadtverwaltung im neuen Wartesystem oder bei der Terminvergabe integriert werden. Wobei es natürlich auch hier Ausnahmen gibt: Wer sich mit der neuen Technik schwertun, kann sich natürlich auch weiterhin persönlich bei den Mitarbeiterinnen am Empfangsschalter anmelden und informieren.

Stellen das neue Bürgerleitsystem vor: Anja Hirsch, OB Michael Beck und Julia Braun.