E-Scooter und E-Lastenfahrräder – gleich für zwei neue Mobilitätsformen wird in Tuttlingen ein Leihsystem eingerichtet. Bei den E-Scootern wird die Firma ZEUS aus München bereits im Frühjahr loslegen, für den Lastenrad-Verleih wird noch ein Betreiber gesucht.

Alternativen zum motorisierten Individualverkehr attraktiver machen – dieses Ziel steht über dem Mobilitätskonzept, das der Gemeinderat im letzten Jahr beschlossen hast. Nachdem erste Projekte wie das Ein-Euro-Ticket bereits erfolgreich gestartet sind, werden jetzt zwei Verleihsysteme aufgebaut, die den Umstieg vom Auto auf andere Verkehrsmittel erleichtern sollen.

Nachdem der überregional tätige Anbieter ZEUS bereits in Städten wie Villingen-Schwenningen, Konstanz oder Tübingen positive Erfahrungen gesammelt hat, will das Unternehmen nun auch in Tuttlingen mit 100 Scootern starten. Die Scooter sollen vor allem Lücken im ÖPNV (Stichwort „letzte Meile“) schließen oder kurze Autofahrten ersetzen. ZEUS vermietet die Scooter auf eigene Rechnung und finanziert sich über den Verleih: Berechnet werden pro Fahrt ein Euro sowie eine Zeitgebühr, die minutenweise abgerechnet wird. Für häufige Nutzer wird es Spartarife geben. Verschiedene Bereiche wie die Fußgängerzone bleiben für Scooter gesperrt – und über eine digitale Ortung der Fahrzeuge lassen sich diese dort auch nicht bewegen oder dürfen dort abgestellt werden.

Fürs Erste ist das Projekt auf ein Jahr begrenzt, danach wird eine Bilanz gezogen und über das weitere Vorgehen diskutiert.

Während der Scooter-Verleih schon in den nächsten Wochen starten soll, wird es bei den Lastenfahrrädern noch etwas dauern: Hier wird die Stadt nach dem Beschluss vom Montag jetzt auf potenzielle Anbieter zugehen, die ebenfalls in eigener Regie einen Verleih in Tuttlingen aufbauen. Die Idee hier: Wer auf ein Auto verzichten will, für gelegentliche Transporte auf ein E-Lastenrad zurückgreifen will, selber aber kein teures Modell anschaffen kann oder will, soll in Tuttlingen ein passendes Angebot vorfinden. Angedacht ist hier ein Verleih von zehn Lastenrädern mit entsprechenden Standorten. Dort müssen die Räder abgestellt und geladen werden. Buchung und Bezahlung erfolgen wie bei den Scootern per Handy-App. Ein Start ist auch hier noch im Sommer geplant. Die Laufzeit beträgt zunächst zwei Jahre mit einer Verlängerungsoption.

Pilotversuch: Mit dem Verleih des „Kischterädles“ hat die Stadt gute Erfahrungen gemacht. Jetzt soll eine dauerhafter Lastenrad-Verleih eingeführt werden. Außerdem arbeitet Tuttlingen mit einem E-Scooter-Verleih zusammen.