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Landschaftsveränderung durch Eingriffe in die Natur


Landschaftsveränderung durch Eingriffe in die Natur war eines der beachtetsten Themen in der LBU-Vollversammlung am 29.03. im Hotel Schlack.
Anlass war die Diplomarbeit “Landschaftszerschneidung im urbanen Raum” von Marion Bernhardt.
In einer Power-Point-Präsentation verdeutlichte Frau Bernhardt, wie Zerstörung und Zerschneidung der Landschaft schon im 19. Jahrhundert einsetzte. Als Beispiel diente ein Gemälde aus der Uferperspektive des Vierwaldstättersees. Eindrucksvoll zeigt sich die Zerstörung dieser natürlichen Landschaft in einer Computersimulation, bis schließlich die heutige Situation erkennbar wird. Die Werbung eines Gasthauses das Seesicht verspricht, konfrontiert die Erwartungen einer Idylle mit der Realität: Hinter einer Bahnlinie breitet sich ein Industriebetrieb mit all seinen negativen Schattierungen aus, während der Blick auf den See nicht mehr freigegeben ist.
Anhand des Natur-Gemäldes von Caspar-David Friedrich “Riesengebirge”, wurde durch unterschiedliche Computersimulationen veranschaulicht, wie sehr sich durch Bebauung dieser ursprüngliche Zustand verändern kann.
Von kleineren Eingriffen wie ein Haus oder ein Hotel bis zur Großstadt, die sich den Hang hinauf zieht, werden die verschiedenen Facetten von Eingriffen in die Natur dargestellt.
Im Vordergrund steht dabei Frau Bernhardts These von einer Bebauung mit - und nicht gegen die Landschaft.
An den Vortrag schloss sich eine Diskussion an, die die geplante Veränderung in der Nordstadt durch die Rußbergstraße aufgriff.
Die Möglichkeit der Zerstörung der vorhandenen natürlichen Freiflächen nicht nur durch Wohnungsbau sondern auch durch Gewerbe ist bei der jetzigen Planung nicht von der Hand zu weisen. Das gleiche gilt nach dem Rückzug der Bürgerinitiative für die geplante neue Rußbergstraße als Gemeindeverbindungsstraße für Spaichingen, Dürbheim, Rietheim und die diversen Heuberggemeinden.
Die Fauna wird nicht berücksichtigt, denn für Feldlerche wird auf ein Lerchenfenster, für die Fledermaus auf sogenannte Fledermauskisten zurückgegriffen.
Zu hinterfragen sind auch Aussagen der Stadt über den eher schwachen Verkehr der hier erwartet wird. GVFG-geförderte Gemeindeverbindungsstraßen müssen bestimmte bauliche Ausmaße aufweisen (6,50 m). Dies steht im Widerspruch zu den Aussagen der Stadt, dass eine neue Rußbergstraße mit verkehrsberuhigenden Kreisverkehren „von den Anwohnern kaum wahrgenommen wird“.
Aber besteht wirklich ein Bedarf an Wohnraum in diesem Ausmaß? So sind im Gewerbegebiet Grubenäcker beispielsweise noch Gewerbeflächen frei, obwohl die Stadtverwaltung bei den Beratungen für die Erschließung dieses Gebiet bereits die vollständige Belegung noch im gleichen Jahr dargestellt hatte.

Als weiterer Punkt wurde das Internationale Begegnungsfest am 20.06. 2010 von 12-18.00 Uhr vorgestellt.
Bei einem Vorbereitungstreffen in der vergangenen Woche kamen internationale und deutsche Gruppen wie Africa United, Pro Asyl, Caritas, AWO, Dritte-Welt Laden, GardenCity-Hospital, die Plan-Aktionsgruppe Tuttlingen und der peruanische Verein “La Balanza” aus Böttingen zusammen. Auch der Narrenverein Honberger könnte sich beteiligen, evtl. mit deutschem Essen. Unterstützt wird das Fest von PROTUT. Plakate sollen diesmal für einen größeren Bekanntheitsgrad sorgen. Für ein gemeinsames religionsübergreifendes Friedensgebet soll Pfarrer Raschko gewonnen werden.

Immer noch zur Debatte steht die Haushaltskonsolidierung.
Eine Kürzung von 20% betrifft alle Budgets, nur Familienpass und Kinderschutzbund bleiben davon unberührt. Bei einem Stellenabbau im öffentlichen Raum kann nicht sein, dass Hartz IV-Empfänger mit Ein-Euro-Jobs öffentliche Stellen ersetzen.
Erhöhungen von Freibad und Tuwass werden nicht zu vermeiden sein, eine Erhöhung von Bibliothek, Jugendkunst- und Jugendmusikschule wird jedoch von der LBU nicht unterstützt.
Insgesamt muss berücksichtigt werden, dass immer neue Sparmaßnahmen auch die Wirtschaft schwächen.
Die LBU hat diesem straßenbaulastigen Haushaltsplan trotz den damit verbundenen Bedenken zugestimmt. Petra Schmidt-Böhme brachte nochmals zum Ausdruck, dass die LBU alle Anstrengungen der Naturschutzverbände unterstützen wird, den Bau der Rußbergstraße mit Anbindung zur Rußbergsteige noch zu begrenzen.

Zu guter letzt beschlossen wurde eine Betriebsbesichtigung bei Simeon und der alten LURS. Termine müssen nach Ostern noch vereinbart werden.
Die nächste LBU VV findet am 09.05. um 20.00 Uhr im Hotel Schlack statt!