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Multimediale 2022 – Zweiter Teil mit Ingrid Schorscher


Im zweiten Teil des Sommerkunstfestivals Multimediale mit dem Titel „geteilte Erde“ steht die Performance von Ingrid Schorscher im Mittelpunkt, die sich passend zum Festivalthema mit dem Thema der Teilung befasst. In ihrer Darbietung am Freitag, 12. August, ab 19 Uhr verkörpert die Künstlerin metaphorisch die „Mutter Erde“ mit ihrem ganzen Assoziationsreichtum und ihren Bedeutungen für die Menschheit.

Eine Kamera filmt etwas

Dabei wird sie Musik, Film und Darstellung miteinander in einer Weise verknüpfen, in der in einem offenen Prozess und unter Einbeziehung des Publikums Bildsequenzen entstehen, die am 13. August, 14. August, und 16. August als Videoprojektion im Galeriehof präsentiert werden.

Ihren Standpunkt erläutert Ingrid Schorscher folgendermaßen: „Aktuell stehen globale und persönliche Werte, Bedürfnisse und Interessen unter Dauerbeschuss der aufeinanderprallenden und zusammenhängenden Ereignisse. Im Kleinen wie im Großen ist die Erde Umwälzungen ausgesetzt, die Mensch und Natur dem freien Fall ausliefern. Es braucht nur zwei klitzekleine Veränderungen der Endsilben und schon steht die Bedeutung auf dem Kopf: Teil-ung/ Teil-en. Polarität wird zur Einheit. Trennung wird zum Ganzen. Gewichtungen treten in Balance. Teil-en führt zu Austausch, zum Miteinander.“

Das Festival MULTIMEDIALE 2022 ist eine künstlerische Reflexion zum Leben auf dem Globus mit seinen Aufteilungen in Länder, Zonen, Sparten, Klassen etc. und deren Konsequenzen für Geographie, Ressourcen, Zusammenleben und Verständigung. Für die aus vier Teilen bestehende Veranstaltungs- und Ausstellungsserie mit dem assoziationsreichen Titel „Geteilte Erde“ wurden Jeremias und Christof Heppeler (Performance am 5. August), Ingrid Schorscher (Performance am 12. August), Anna Laura Bach (Performance am 19. August) und Ines Fiegert (Performance am 26. August) engagiert. In Einzelpräsentationen setzen diese sich künstlerisch mit der aus den Fugen geratenen Welt auseinander. Mit ihren Beiträgen begeben sie sich auf die Suche nach innerem Halt und zwischenmenschlicher Begegnung inmitten dessen, was unsere Welt geworden ist: unberechenbar, unvorhersehbar, unermesslich.

Eine Frau spricht in ein Mikrofon

Ingrid Schorscher ist als Performancekünstlerin, Musikerin und Regisseurin in verschiedenen Sparten zu Hause. Auftritte unter anderem bei „Centerpieces“ von Marina Abramovic und „Vivarium“ von Manos Tsangaris prägen ihre Laufbahn. Im Auftrag der Galerie der Stadt Tuttlingen überzeugte sie das Publikum bereits mehrfach, unter anderem mit den Stücken „Without a Trace“ 2017, „Watermirror“ 2019 und „Eigenfarben“ 2022. Als Regisseurin interessiert sie sich vor allem für spartenübergreifende Projekte, welche verschiedene Zielgruppen miteinander in Kontakt bringen. So entstanden zum Beispiel Bühnenwerke, wie „Capovolto“ (ein inklusives Tanztheater, Castelnovo Ne Monti/Italien) und „Ex Umbra“ (Inszenierung des Jungen Kammerchors Lucente). Parallel zu ihrer künstlerischen Tätigkeit arbeitet Ingrid Schorscher temporär an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen im Bereich Performance und Körperpräsenz, ist Gastdozentin an weiteren Hochschulen im In- und Ausland und lehrt an der Fachschule für Sozialpädagogik Edith-Stein in Rottweil im Fachbereich Musik und Tanz.