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Bürgerstiftung unterstützt so viele Projekte wie noch nie - Wilfried Sauter neu im Vorstand


So viele Projekte wie noch nie hat die Tuttlinger Bürgerstiftung im zurückliegenden Jahr gefördert. Bei der Stiftungsversammlung am Dienstag konnte Vorsitzender Dr. Frank Breinlinger Urkunden für 32 Projekte übergeben. Außerdem wählten die Stifter neue Mitglieder in den Stiftungsrat und den Vorstand.

Gruppenfoto mit Vertreter*innen der Förderprojekte

Bekommen Unterstützung: Für 32 Projekte von 24 Trägern vergab die Bürgerstiftung eine Projektförderung.

„Corona prägte auch die Stiftungsarbeit“, so Breinlinger. Dies schlug sich auch in den Bewerbungen nieder, die bei der Bürgerstiftung in den letzten beiden Jahren eingingen – und somit auch in der Förderpraxis. So vergab die Stiftung zum Beispiel bereits im Frühsommer 2000 an vier Vereine Zuschüsse im Rahmen einer Corona-Soforthilfe. Weitere Schwerpunkte wurden bei der ergänzenden Sprachförderung an Schulen sowie Schwimmkursen gesetzt.

Erstmals schrieb die Stiftung 2021 zweimal eine Förderung aus – möglich war dies unter anderem, weil 2020 mehrere Zuschüsse nicht abgerufen worden waren, weil die entsprechenden Projekte pandemiebedingt ausgefallen waren. Alles in allem konnte die Stiftung nun insgesamt 32 Projekte von 24 Trägern mit insgesamt 38 000 Euro unterstützen – ein großer Teil von ihnen wurde bereits gestartet oder auch komplett umgesetzt.

  • Das KJG Nendingen, das Evangelische Jugendwerk und die Ministranten erhielten einen Corona-Zuschuss, um bei ihren Jugendlagern ein Hygienekonzept umsetzen zu können
  • Wilhelmschule, Schildrainschule und die Anton-Braun-Grundschule starteten weitere Programme zur Sprachförderung
  • An der LURS wurde das im Vorjahr abgesagte Präventionsprogramm nachgeholt. Im Mittelpunkt standen Persönlichkeitstraining und Theaterpädagogik
  • Der Rittergartenverein erhielt einen Zuschuss zu seinem Kulturprogramm im Zirkuszelt bei Sommer im Park
  • Der Förderverein Elias-Schrenk-Haus bekam einen Zuschuss für Regenponchos, um auch bei schlechtem Wetter mit den Bewohnern etwas unternehmen zu können
  • Die TG startete ein spezielles Fitness-Programm für Long-Covid-Patienten
  • An der Schillerschule wurde ein erlebnispädagogischer Tag unterstützt
  • Das Seniorenreferat rief ein Digitalprojekt für Senioren ins Leben – unter anderem ging es darum, Techniken wie Zoom zu vermitteln und dafür auch Leihgeräte vergeben zu können
  • KuKaV beteiligte sich mit einem Kulturprogramm an der „Fairen Woche“, diese „Fairanstaltung“ wurde bezuschusst
  • Der FED 2000 e.V. organsierte ein Präventionsprojekt, das speziell bei behinderten Menschen die Selbstbestimmung stärken soll.
  • Karlschule, LURS, Schildrain-, Schroten- und Anton-Braun-Grundschule erhielten finanzielle Hilfen für Schwimmkurse. Damit soll verhindert werden, dass Kinder wegen fehlenden Schwimmunterrichts während der Lockdowns Nichtschwimmer bleiben.
  • An der Hermann-Hesse-Realschule wurde unter dem Titel „Temperamentvolle Klasse“ wieder ein erlebnispädagogisches Projekt angeboten.
  • Buchhändler Christof „Stiefel“ Manz erhielt Unterstützung für ein Videoprojekt, bei dem unter dem Titel „Leben mit Corona“ verschiedene Aspekte der Pandemie beleuchtet werden.
  • Der TV Möhringen wird einen Bewegungspfad im Städtle einrichten.
  • Die Donauschule Nendingen organisiert in Zusammenarbeit mit der Jugendkunstschule „Zebra“ ein Kunstprojekt, bei dem der Eingangsbereich der Schule aufgewertet wird.
  • Die Fachstelle Sucht bietet für Mädchen aus suchtbelasteten Familien ein Persönlichkeitstraining an, bei dem unter anderem das Selbstvertrauen gestärkt werden soll.
  • Der Frauenhausverein möchte Walking-Kurse auf die Beine stellen, um so bei den Bewohnerinnen des Hauses einen Beitrag zur Bewegungsförderung zu leisten.
  • Ebenfalls vom Frauenhausverein wird wieder ein Kinderprogramm mit einem Gesundheitsclown organisiert.
  • Sowohl die Diakonie als auch der FED starten Ehrenamtskampagnen, um neue Mitstreitende zu finden. Gerade während der Pandemie sind viele ältere Helfende abgesprungen.
  • Die Gottfried-Vollert-Schule will den Bereich Kochen und Ernährung aufwerten und erhält Unterstützung für eine Küchenmaschine.
  • KuKaV wird im Laufe des Jahres neue Räumlichkeiten beziehen und wird dabei auch die Veranstaltungstechnik verbessern.
  • Ebenfalls an der Wilhelmschule gibt es wieder das Leseförderung-Programm „Mein erstes Buch“.

In diesem Jahr wird die Stiftung nun einen Schwerpunkt auf das Thema  Flucht legen. Dabei gehe es auch aber nicht nur um die Ukraine, so Breinlinger – schließlich gebe es Geflüchtete aus vielen Ländern, die man jetzt nicht vergessen dürfe.

Einen Einblick in die Finanzen gab das scheidende Vorstandsmitglied Daniel Zeiler. Aus Erträgen, Spenden und Zustiftungen nahm die Bürgerstiftung im letzten Jahr 48 000 Euro ein, ein Teil davon verbleibt im Stiftungskapital, das mittlerweile bei 1, 065 Millionen Euro liegt. Seit der Gründung der Stiftung 2006 hat sich dieses somit fast verdoppelt. Im kommenden Jahr wird die Stiftung voraussichtlich 30 000 Euro ausschütten können.

Wechsel in Vorstand und Stiftungsrat

Drei neue Gesichter gibt es im Vorstand und Stiftungsrat der Tuttlinger Bürgerstiftung. Neu im Vorstand ist Wilfried Sauter. Er löst Daniel Zeiler ab, der Tuttlingen aus beruflichen Gründen verlässt. In ihren Ämtern bestätigt wurden die Vorstandsmitglieder Dr. Frank Breinlinger, Irmgard Dinkelaker, Dr. Branka Rogulic und Regina Storz-Irion.

Neu in den Stiftungsrat gewählt wurden Dr. Ulrike Martin und Rebecca Knopf. Sie rücken für Matthias Marquardt und Herwig Klingenstein nach, die nicht mehr kandidiert hatten. In ihren Ämtern bestätigt wurden die Stiftungsräte Dr. Sebastian Braun-Lüdicke, Michael Beck, Rainer Buggle, Klaus-Günter Eberle,     Anna-Maria Ehrmann-Schindlbeck, Ingo Fauser, Dr. Hans Roll und Markus Waizenegger.