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Gala „20. Tuttlinger Krähe“ am Donnerstag
- Gäste von Miss Allie bis Heinrich Del Core kommen


2001 schlüpfte sie aus dem Ei, 2020 feierte sie – Corona zum Trotz - ihre 20. Auflage und mittlerweile wurde sie 22 mal in ebenso vielen Jahren verliehen: Die „Tuttlinger Krähe“ ist heute einer der wichtigsten Kleinkunstpreise im deutschsprachigen Raum. Mit einer Gala, zu der die Sieger der zweiten Dekade eingeladen sind, wird das Jubiläum am Donnerstag, 19. Mai, in der Stadthalle Tuttlingen gefeiert. Ursprünglich für den Oktober 2020 geplant, musste die Gala zum zwanzigjährigen Bestehen des Kleinkunstwettbewerbs der Stadt Tuttlingen leider Pandemie bedingt gleich mehrfach verschoben werden. Am Donnerstag, 19. Mai, ist es nun so weit: Dann findet die Jubiläumsgala in der Stadthalle Tuttlingen statt. Die Veranstaltung, die von der Baden-Württemberg Stiftung gefördert wird, ist restlos ausverkauft.

Warum die gut dotierte Auszeichnung zu den gefragtesten Preisen der Szene neben dem Deutschen Kleinkunstpreis, der St. Ingberter Pfanne oder dem Salzburger Stier genannt wird, erklärt sich beim Blick in die Teilnehmerliste: da finden sich Größen der Szene wie Florian Schroeder, Torsten Sträter, Sascha Grammel, Martina Schwarzmann, Matthias Egersdörfer oder Lars Reichow. Dass die „Tuttlinger Krähe“ sich in relativ kurzer Zeit so erfolgreich in der Kleinkunstszene etablieren konnte, liegt aber auch an der langjährigen Vorarbeit mit der Reihe „Bühne im Anger“, die fachkundige Jury und vor allem an der Unterstützung durch treue Sponsoren. „Die Idee, den zweiten runden Geburtstag unseres Wettbewerbs - wie schon das Zehnjährige - mit einer großen Gala zu feiern, lag da nahe“, sagt Michael Baur, Geschäftsführer der Tuttlinger Hallen. „Dass wir darauf allerdings fast zwei Jahre warten und die Gala immer wieder verschieben mussten, ist bitter.“ So soll die Gala ein Dankschön ans Publikum und die wichtigen Partner sein, „ohne die die „Tuttlinger Krähe“ heute nicht die Bedeutung hätte, die sie im Kulturkalender der Stadt, aber auch bundesweit in der Szene hat“, sagt Michael Baur.

Und fast alle sind bei der Geburtstagparty dabei: Nur zwei der Preisträger der zweiten Dekade werden am Donnerstag fehlen: Klaus Jürgen „Knacki“ Deuser, Gewinner 2011, hat der Kleinkunst den Rücken gekehrt, Suchtpotenzial, die 2016 die „Krähe“ gewonnen haben, sind terminlich verhindert, haben eine Überraschung für die Galagäste vorbereitet. Mit dabei sind Singer/Songwriter Lennart Schilgen aus Berlin (Gewinner 2020), die „Songwriterin mit Herz“ und krassen Texten, Miss Allie aus Lüneburg (Gewinnerin 2019), Poetry Slammer und Lyriker Artem Zolotarov aus Mainz (2018), der Kabarettist Thomas Schreckenberger (2017), das herrliche Alko-Pop-Musikcomedy-Duo Suchtpotenzial (2016), die niederländischen Musikclowns Stenzel & Kivits (2015),  der Berliner Sänger und Comedian Lars Redlich (2014), der sich seinerzeit u.a. gegen René Sydow und Simon & Jan durchsetzen konnte, der herrlich schräge Berliner Musikkabarettist und Omnicord-Virtuose C. Heiland (2013) und der schwäbisch-italienische Doppel-Preisträger des Jahres 2012 (1. Preis und Publikumspreis), Lokalmatador und Star-Comedian Heinrich Del Core aus Rottweil sowie der Gewinner 2021, Michael Sens, der für Knacki Deuser nachrückt. Einen exklusiven Beitrag für die Jubiläumsbesucher*innen schickt auch Sascha Grammel, der viel lieber noch persönlich dabei gewesen wäre, wegen einer TV-Verpflichtung aber kurzfristig in Berlin sein muss.

Dem Berliner Regisseur und Choreographen Karl Heinz Helmschrot, einem Schwergewicht der Kleinkunstszene und Jurymitglied der „Krähe“, haben die Tuttlinger Hallen die Aufgabe übertragen, den Programmablauf für den Abend zu entwickeln. Helmschrot wird die Auftritte der zehn „Krähe“-Gewinner (2012 bis 2021) in ein Gala-Programm einbinden, das gleichermaßen kurzweilig ist, wie es auch einen roten Faden enthält. Weitere Künstler sind als „Sidekicks“ eingeladen, die das Publikum u.a. vor und nach der Veranstaltung und in den Pausen unterhalten … und auch im Programm überraschen. Im Mittelpunkt stehen aber die Künstler und Ensembles, die in den vergangenen zehn Jahren mit der „Tuttlinger Krähe“ ausgezeichnet wurden.

Das verspricht ein Gala-Programm, das es so nur ein einziges Mal geben wird. „Es wird ein runder, langer Abend, an dem garantiert keine Minute Langeweile aufkommt und an den das Publikum noch lange zurückdenken wird“, freut sich der Programmchef der „Tuttlinger Krähe“, Berthold Honeker. „Da lohnt sich auch eine weitere Anreise, denn so ein Großaufgebot an erstklassigen Künstlern an einem Abend bekommt man frühestens wieder zum 30-Jährigen der Krähe geboten.“ Tatsächlich dürfte die Jubiläumsgala Tuttlingen einmal mehr die bundesweite Aufmerksamkeit der Kleinkunstszene sichern, für die der Wettbewerb um den Bronzevogel bereits seit 2001 alljährlich im Frühjahr sorgt.