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Rückblick auf 50 Jahre Eingemeindung: OB Beck: „Tuttlingen und Eßlingen haben profitiert“


Vor 50 Jahren wurde Eßlingen zu Tuttlingen eingemeindet. Zum Auftakt der Sitzung des Verwaltungsausschusses am Montag zog OB Michael Beck eine Bilanz: „Tuttlingen und Eßlingen haben davon profitiert.“

Am 20. April 1972 unterschrieben der damalige Eßlinger.Bürgermeister Albert Teufel und Tuttlingens OB Walter Balz den Eingemeindungsvertrag, bereit im Jahr zuvor war Eßlingen aus dem zuvor aufgelösten Landkreis Donaueschingen in den Landkreis Tuttlingen gekommen. „Wir feiern heute also die Goldene Hochzeit“, so OB Michael Beck bei der Sitzung, die aus Anlass des Jubiläums in der Pfarrscheuer stattfand.

Die im Eingemeindungsvertrag fixierten Zusagen wirkten aus heutiger Sicht bescheiden: Der Bau einer Aussegnungshalle wurde ebenso zugesichert wie der Ausbau von Kanalisation, Feldwegen und Straßenbeleuchtung sowie die Erschließung von Bauland. Bereits 1982 war die Liste abgearbeitet.

In seinem Rückblick erwähnte Beck weitere Projekte der Folgejahre – unter anderem die Ortsentwicklung sowie der Kauf von Pfarrscheuer und Pfarrhaus. „Dieses historische Ensemble ist uns wichtig. Und auch, wenn es noch keine Nutzung gibt, werden wir das Pfarrhaus nicht verkaufen“, so Beck. Das Beispiel des Kindergartens wiederum zeige anschaulich, wie Eßlingen auch heute von der Eingemeindung profitiere: Ohne das gemeinsam entwickelte Modell des Tierkindergartens gebe es in Eßlingen keinen Kindergarten mehr, so Beck. Im Gegenzug profitiere auch Tuttlingen – durch den landschaftlich außergewöhnlich reizvoll gelegenen Ortsteil mit viel Natur, was durch das neue Schutzgebiet Bächetal noch unterstrichen werde.

Auch die Diskussion um die Windkraft, die in Eßlingen seit Jahren emotional geführt, ließ Beck nicht aus. Gerade in diesen Tagen werde ja wieder deutlich, wie wichtig es sei, von fossilen Energien unabhängig zu werden. „Wir stehen vor der Alternative, stärker auf regenerative Energie zu setzen oder Teil unserer Industrie zu verlieren“, so der OB. Insofern sei es richtig gewesen, in Eßlingen auf Windkraft zu setzen.

Zur Erinnerung an die „Goldene Hochzeit“ wurde ein Ginkgo-Baum gesetzt – ein Baum, der in Asien für vieles stehe, was auch zur Beziehung Tuttlingens und seiner Stadtteile passe – nämlich die Liebe und das Glück, aber auch die Hoffnung, die Fruchtbarkeit, die Unbesiegbarkeit und das lange Leben.

Ein Baum

Erinnert an das Jubiläum: Ein Ginkgo-Baum.