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Poesie-Workshop „Unter die Haut“ zu aktuellen Ausstellung in der Galerie


In der Galerie der Stadt Tuttlingen findet in der aktuellen Ausstellung des Künstlers Camill Leberer am Freitag, 25. März, um 19. Uhr die Veranstaltung „Unter die Haut“ statt. Das Konzept ist einfach: Vier Autor*innen beschäftigen sich einen Tag lang intensiv mit der Ausstellung des Künstlers und schreiben dabei vier Texte. Diese werden am Abend in Anwesenheit von Künstler und Publikum gelesen.

Gestaltet wird die Lesung vom Team der Lesebühne „BarjederVernunft“. Der Koordinator des Poesie-Workshops und Lokalmatador der Gruppe ist der multimedial tätige Künstler Jeremias Heppeler. Folgende Autor*innen sind von der Partie:

  • Fabian Bürkin (Freiburg im Breisgau) ist Gründer und Moderator der BarJederVernunft und Finalist des SWR-Comedy-Preises. Bürkin ist Beobachter und Lyriker, der sich gleichermaßen mit der ganz feine Klingen aber auch mit dem imposanten Holzhammer in der Schreibhand wohlfühlt.
  • Christina Pirker (Wangen im Allgäu) ist Gewinnerin des Emil Breisach-Literaturwettbewerb 2020 der Akademie Graz. Ihre Texte sind schonungslos zärtlich und brennen auf der Haut. Und darunter.
  • Nathan OS irritiert aus Überzeugung. Seine Texte überquellen von Zitaten und Gedankenwürmern, die nicht selten im digitalen Diskurs vollfressen, ehe sie sich durch die realen Realitäten winden.
  • Jeremias Heppeler (Fridingen im Donautal) ist Künstler, Filmemacher und Musiker in Personalunion. Am Anfang und Ende aber steht der Text. Als Kleber. Als Verbinder, Verquirrler und Verwischer.

Camill Leberer (geb. 1953), der zu den sehr bekannten Künstlern in Baden-Württemberg zählt, hat ein für die Galerie der Stadt Tuttlingen maßgeschneidertes Ausstellungskonzept entwickelt und hierfür neue Arbeiten geschaffen. In Camill Leberers Werken verbinden sich Malerei, Zeichnung und Skulptur, Fläche und Raum. Sich überlagernde Farbschichten treten in ein spannungsvolles Verhältnis zu den Objektkörpern aus Metall und Glas, die als Bildträger dienen.

Transparenz und Dichte schaffen ein Wechselspiel von Offenheit und Geschlossenheit, von Raum und Fläche. Das Licht in seiner Immaterialität spielt eine herausragende Rolle, indem seine Reflexion Räumlichkeit erzeugt und in eine lebhafte Beziehung mit dem sehenden Auge tritt. Betrachter*innen der Wand-, Boden- und Sockelarbeiten werden unweigerlich veranlasst, ihre Position mehrfach zu ändern, um deren plastisch-räumliche Erscheinung im Fluss der Bewegung zu erleben. Durch ihre Aktion wird ihre wesentliche Rolle als Wahrnehmende deutlich. Eine der Besonderheiten von Camill Leberers Ausstellung in Tuttlingen liegt in der Einbeziehung von Texten, die innere Bilder freisetzen, Assoziationen stiften und auf solche Weise den Sinngehalt der Form in einem schöpferischen Rezeptionsprozess erfahr- und erlebbar machen.

Ein Kunstwerk in der Galerie

Ausstellungsansicht mit Camill Leberers „Tauchbad“ (2019). Foto: Nadja Dosterschill