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Anlaufstelle für ukrainische Geflüchtete
GAST startet am Mittwoch


Die Gemeinsame Anlaufstelle für Kriegsvertriebene aus der Ukraine (GAST) ist ab Mittwoch geöffnet. In der gemeinsamen Anlaufstelle von Stadt und Landkreis Tuttlingen erhalten die Geflüchteten sowohl ausländerrechtliche Beratung als auch soziale Unterstützung. Außerdem wird eine Hotline eingerichtet.

Bis vor kurzem wurden die Besucher noch in der Kreisimpfstation willkommen geheißen, am Dienstag nun wurden ein weiteres Transparente ergänzt: „Willkommen in der GAST“ steht nun auf deutsch und ukrainisch an den Containern in der Eisenbahnstraße 3. Geimpft wird dort zwar noch immer – aber nur am Freitag und auch nur in einem Raum. Der Rest der Container steht aber sofort den Geflüchteten aus der Ukraine und ihren Betreuer*innen zur Verfügung.

„Wir stellen uns darauf ein, dass deutlich mehr Geflüchtete als 2015 zu uns kommen werden“, so Erster Bürgermeister Emil Buschle bei einem Ortstermin am Dienstag, „insofern bin ich froh, dass wir jetzt eine Anlaufstelle haben, um das alles zu bündeln.“ Ähnlich sieht des Landkreis-Sozialdezernent Bernd Mager. „Wir müssen uns drauf einstellen, dass nach der Impfkampagne nun die nächste und weitaus größere Herausforderung auf uns zukommt.“

Während am Dienstagvormittag im Inneren der Container noch Trennwände versetzt und Büromöbel umgestellt wurden, trafen auch schon die ersten Ratsuchenden ein: Eine junge Ukrainerin, die als Au-Pair im Kreis Tuttlingen beschäftigt war und deren Visum nun ausläuft, wollte wissen, wie sie in Deutschland bleiben kann. Und ein Mann begleitete eine Verwandte aus der Ukraine, die sich unmittelbar nach ihrer Ankunft erkundigte, ob sie hier arbeiten darf.

Am Dienstag wurden Anfragen wie diese noch etwas improvisiert und zwischen bohrenden und schraubenden Handwerkern bearbeitet, ab Mittwoch nun startet der reguläre Betrieb der GAST: Vorerst wird ein sechsköpfiges Team anwesend sein, das je zur Hälfte von Stadt und Landkreis gestellt wird.

Je zwei Mitarbeitende der Ausländerbehörden werden sich um die rechtlichen Fragen kümmern - also um die formelle Anmeldung, aber auch die Bescheinigungen, mit denen die Geflüchteten dann beim Landratsamt finanzielle Hilfen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beantragen können. Die Integrationsmanager*innen stehen für alle anderen Fragen bereit –von der Unterbringung über Arbeit und Beruf sowie Schule und Kindergarten bis zu persönlichen Problemen. Außerdem wird ein zweiköpfiges Hotline-Team alle telefonischen Anfragen bearbeiten.

Gruppenbild verschiedener Personen vor der GAST

Bereit zur Eröffnung (von links): Sozialdezernent Bernd Mager, Sandra Dehé, Jannik Lindner, Bengt Krezer, M. Wycisk, I. Koller, Benjamin Hirsch, Erster Bürgermeister Emil Buschle.