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Digitalisierung im Archiv – Find- und Adressbücher werden erfasst – Bund fördert Spezialscanner


Auch im Stadtarchiv macht die Digitalisierung Fortschritte. Historische Dokumente werden Stück für Stück eingescannt und so besser zugänglich gemacht. Ein entsprechender Spezialscanner wurde jetzt vom Bund gefördert.

Der neue Spezialscanner des Archivs

Moderne Archivarbeit: Ein neuer Spezialscanner unterstützt bei der Digitalisierung des Bestandes.

„Moderne Archivarbeit hat immer weniger mit dem klassischen Bild der staubigen Akten zu tun“, sagt Stadtarchivar Alexander Röhm, „vielmehr wird auch unsere Arbeit zusehends digitaler.“ Dazu gehört auch, dass ausgewählte Bestände Stück für Stück eingescannt und entsprechend katalogisiert werden.  Dies sichert nicht nur gedrucktes und geschriebenes Kulturgut, es erleichtert auch die Recherche. Schließlich versteht sich das Stadtarchiv als Dienstleister – sowohl intern für die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung, genauso aber auch für Forschende oder Privatleute.

Im Rahmen dieser Digitalisierungsstrategie hat das Stadtarchiv jetzt einen Achivscanner beschafft, der es ermöglicht, Archivalien schonend und sicher zu scannen. Anders als bei einem handelsüblichen Flachbildscanner müssen die Unterlagen nicht flach auf einen Scheibe gepresst werden, sondern können liegend von oben her erfasst werden.  Das ermöglicht eine schonende Digitalisierung von Akten, Bänden und Büchern. Außerdem sind die Licht- und Wärmebelastung geringer, auch UV-Strahlung entsteht keine. Das ist vor allem bei historischem Archivgut wichtig, dass bei der herkömmlichen Art des Scannens beschädigt werden könnte.

Der Archivscanner OS 12002 Advanced der Firma Zeutschel aus Tübingen-Hirschau kostet rund 25 000 Euro – 90 Prozent davon bezahlt der Bund im Rahmen des Digitalprogramms für Bibliotheken und Archive innerhalb des Projekts Neustart Kultur und WissensWandel des Deutschen Bibliotheksverbands.

Als erstes werden nun die Findbücher der Altbestände eingescannt – also die Verzeichnisse, die aufführen, wo welche der Akten abgelegt sind. Sie sollen später auch über die städtische Homepage abrufbar sein. Auch die ersten Tuttlinger Adressbücher aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg sollen zeitnah eingescannt werden. Sie werden vor allem von privaten Familienforscher*innen häufig nachgefragt.

Ziel des Gesamtprojektes ist es, dass interne Benutzer*innen Archivalien künftig schnell und gleichzeitig in hoher Qualität scannen können um diese dann in Fachverfahren oder einem allgemeinen Dokumentenmanagement einzuspielen. Externen Besuchern*innen soll die Möglichkeit offenstehen, Archivalien selbst nach Einweisung auf externe Datenspeicher zu scannen oder Scanvorgänge in Auftrag zu geben. Gleichzeitig können künftig Unterlagen, die den Nutzer*innen aus konservatorischen Gründen derzeit nicht vorgelegt werden können, in digitaler Form wieder zugänglich gemacht werden.