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Begleitprogramm zur aktuellen Ausstellung der städtischen Galerie


Am Freitag, 5. November, hält Daniel Beerstecher um 19 Uhr einen Vortrag, in dem er über seine Langzeitperformance „Walk-in-time“ im Rahmen des Skulpturenprojekts Donaugalerie 2019 spricht, die ein Beispiel einer neuen Form der lebenden Skulptur ist. Außerdem gibt er einen Überblick über das übergeordnete Thema des Unterwegsseins, das bei ihm eine wesentliche Rolle spielt und in allen seinen Werken greifbar ist.

Am Samstag, 6. November, hat man von 10 bis 18 Uhr die Möglichkeit in die Praxis des achtsamen Wanderns im Rahmen einer geführten Entschleunigung im Donautal einzusteigen. Dabei wird spürbar, dass sich beim meditativen Gehen ein anderes Gefühl von Zeit und Gegenwart eröffnet. Die Verbindung zum eigenen Inneren sowie zum umgebenden Raum wird in der Bewegungsform der extremen Langsamkeit und bei Achtsamkeitsübungen in normaler Geh-Geschwindigkeit erlebbar gemacht. Pausen zur Stärkung sowie zum Erfahrungstausch sind vorgesehen. Die Teilnahmegebühr inklusive Mittagessen beträgt 40 Euro (Schüler und Studenten: 30 Euro). Anmelden kann man sich schriftlich per E-Mail unter info(at)galerie-tuttlingen.de. Danach werden Details zu Treffpunkt und Ablauf bekannt gegeben.

Am Sonntag, 7. November, führt Daniel Beerstecher um 11 Uhr nochmals durch seine Ausstellung und erläutert die präsentierten Werke. Dabei wird nachvollziehbar, wie die Fotografien, Filme, Graphiken und Installationen des weitgereisten Künstlers immer im Zusammenhang mit seinen in den verschiedensten Orten dieser Welt durchgeführten Performances stehen.

Die Galerie bittet um Beachtung, dass bei Veranstaltungen die 2-G-Regel gilt (bei normalem Ausstellungsbesuch 3-G-Regel) und die allseits bekannten Hygieneregeln befolgt werden müssen.

Daniel Beerstecher wurde 1979 in Schwäbisch Hall geboren. Er studierte an der Kunstakademie in Stuttgart, bei den Professoren Werner Pokorny, Udo Koch und Christian Jankowski, und legte dort 2009 das Diplom für Freie Kunst ab. Dazwischen verbrachte er ein Studienjahr in Tokio an der National University of Fine Arts and Music. Im Jahr 2012 führte ihn ein Postgraduierten-Studium an die Kunsthochschule von Sao Paolo. Er erhielt diverse Förderungen und Auszeichnungen, darunter 2009-2010 das Akademiestipendium der Staatlichen Akademie Stuttgart sowie 2017 das Cité-Arbeitsstipendium in Paris. Als ein Eroberer des Unmöglichen und scheinbar Unnützen machte Beerstecher bereits vor der Slow-Walk-Performance Wanderprojekte, wie etwa eine Tour zu Fuß im Business-Anzug durch die einsame Landschaft Lapplands („Hugo Boss/ Sarek“, 2005), das Durchwandern der Sahara mit einem Surfbrett unter dem Arm („Sand am Meer“, 2010) und eine Landtour in Patagonien mit einem Segelboot auf Rädern („The conquest of the Useless“, 2014).