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Plädoyer für Bus- und Radverkehr
Bürgerforum befasst sich mit Mobilität


Mehr Angebote für den Radverkehr und ÖPNV-Nutzer – diese Wünsche habe sich beim Bürgerforum Mobilität herauskristallisiert. Der geplante Umbau des Bahnhofs wird dabei als wichtiger Schritt angesehen. 50 Bürgerinnen und Bürger hatten sich drei Tage lang mit der Thematik befasst.

Blick ins Rathausfoyer mit Teilnehmern des Bürgerforums

Warum macht er mit, warum opferte er fast drei Tage und fast das ganze Wochenende für ein Bürgerforum? Ralph Baumgärtner fasst es in wenigen Worten zusammen: „Ich hoffe, dass der Spirit dieser Veranstaltung weiter getragen wird“, so der Tuttlinger. Denn dass Verkehrsplanung nicht nur aus der Planung von Autostraßen besteht – darin waren sich fast alle Teilnehmenden des Bürgerforums einig.  Einig waren sich die Bürgerinnen und Bürger auch, dass die Stadt attraktiver und lebenswerter werden soll, dass mehr öffentliche und begrünte Plätze entstehen sollen. Voraussetzung dafür ist freilich auch, dass künftig weniger Flächen durch den fahrenden oder parkenden Verkehr belegt werden.

Zettel hängen an einer Pinnwand

Gut 50 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung der Stadtverwaltung gefolgt. Ein Teil von ihnen war gezielt eingeladen worden, ein Teil nach dem Zufallsprinzip, außerdem konnte man sich auch spontan und auf eigene Initiative anmelden. So war gewährleistet, dass der Kreis der Teilnehmenden ein breites Spektrum abdeckte: Überzeugte Radfahrer waren ebenso dabei wie eingefleischte Automobilisten, Vertreter von Umweltverbänden saßen neben Inhabern von Autohäusern oder Einzelhandelsgeschäften, außerdem waren vier Gemeinderatsfraktionen mit an Bord.

Mitarbeiter des Rathauses zeigt Powerpoint Präsentation

Nach der Einführung durch Ersten Bürgermeister Emil Buschle stellte Carolin Erven vom Stadtplanungsbüro Albert Speer und Partner eine Analyse des Ist-Zustandes vor: Einerseits leidet die Stadt unter dem Verkehr, nicht zuletzt aufgrund der über 17 000 Einpendler. Staus häufen sich, Parkplätze werden knapp. Andererseits wird der ÖPNV noch nicht allzu intensiv genutzt, das Fahrrad gewinnt hingegen an Bedeutung, allerdings ist das Radwegenetz noch lückenhaft.

In mehreren Arbeitsgruppen vertieften die Teilnehmenden die Schwerpunktthemen Individualverkehr, Rad- und Fußverkehr, ÖPNV, Umlandmobilität, Stadtentwicklung und Mobilitätskultur. Moderiert wurde der Prozess von Johannes Fulsgraff vom Büro SFP. Er wird die Ergebnisse auch in den kommenden Wochen detailliert zusammenfassen und dem Gemeinderat dann übergeben. Eine Stadtbegehung zu einigen besonders markanten oder kritischen Punkten rundete das Programm ab.

„Es war beeindruckend, mit viel Energie und Ausdauer die Leute das Thema über drei Tage bearbeiteten – das verdient Respekt“, so Baudezernent Florian Steinbrenner. Lob für die Veranstaltung kam auch von den Teilnehmenden: „Es war eine sehr gelungene Veranstaltung war, in der die Bürger*innen sehr gut in die Planung mit einbezogen wurden“, stellt Katharina Frick fest. Und Bernd Bay fand es „gut und spannend, weil sehr viel verschiedene Ideen aus unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen und Gesichtspunkten eingebracht wurden.“