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Gemeinderat auf Waldbegehung – Bei der Aufforstung muss die Mischung stimmen


Auf was muss die Waldwirtschaft in Zeiten des Klimawandels achten? Darum ging es bei der diesjährigen Waldbegehung des Gemeinderats. Besucht wurden dieses Mal Waldflächen auf der Möhringer Gemarkung.

Auszubildende der Forstverwaltung zeigten beim Waldbe-gang des Gemeinderates, was sie bereits gelernt haben.

Frisch gefällt: Auszubildende der Forstverwaltung zeigten beim Waldbegang des Gemeinderates, was sie bereits gelernt haben.

„Der Wald ist ein wichtiges politisches Thema“, so OB Michael Beck – „es geht unter anderem um Klimaschutz und Ökopunkte – allesamt Themen, die uns ständig beschäftigen.“ Wie sehr sich vor allem die klimatischen Änderungen auf den Wald auswirken, wurde an einer großen Freifläche deutlich: Hier hatte der Borkenkäfer ganze Arbeit geleistet und hunderte von Fichten befallen. Um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden, wurde sie großflächig abgeholzt, jetzt stellt sich die Frage, mit was aufgeforstet wird. Früher, so erläuterten Hubert Geiger, städtischer Forstbetriebsleiter, und Forstrevierleiter Hubert Waldmann, hätte man zunächst die Fläche gereinigt, Reisig verbrannt und dann wieder großflächig Fichten gesetzt. Heute verbiete sich das Verbrennen schon aus Klimaschutzgründen, bei der Aufforstung fahre man mehrgleisig. Es wird ein Mischwald angepflanzt bestehend aus Bergahorn, Lärche, Douglasie, Vogelkirsche. Zudem werden auch Elsbeere und Speierling in Einzelexemplaren beigemischt. Versuche mit Libanonzeder oder Baumhasel sind auch vorgesehen, denn schließlich fehlen Erfahrungswerte darüber, welche Bäume nun wirklich klimaresistent seien. Auf der Kulturfläche ist eine intensive Jagdausübung notwendig, damit die jungen Bäumchen schnell aufwachsen können.

Neben der künftigen Forstpolitik ging es bei der Waldbegehung aber auch um Handfestes: So zählt die Tuttlinger Forstverwaltung zu den großen Ausbildern in diesem Bereich, derzeit werden 5 angehende Forstwirte ausgebildet. Was sie bereits gelernt hatten, durften sie den Gemeinderät*innen auch live präsentieren – indem sie eine käfergeschädigte Fichte krachend zu Fall brachten.