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Wie sich Menschen mit Behinderungen von Übergriffen schützen – Bürgerstiftung unterstützt Projekt des FED


Wie setzt man sich gegen sexuelle Belästigung zur Wehr? Und wie gehen speziell Menschen mit Behinderungen mit diesem Thema um? Damit befasste sich ein Kurs des FED. Unterstützt wurde er von der Tuttlinger Bürgerstiftung.

Welche Gefühle treiben uns an? Auch um diese Frage ging es im Seminar des FED.

Begegnungen tun gut. Nähe auch. Berührungen ebenfalls? Und wenn ja: Welche? Wo liegt die Grenze zwischen zwischenmenschlichem Kontakt und sexueller Belästigung? Was ist ehrliche Zuneigung? Und wo wird vielleicht der Unterstützungsbedarf eines Menschen ausgenutzt?

„Mit Blick auf Menschen mit Behinderungen wurden diese Themen lange tabuisiert“, sagt Anna Janosch, Sozialpädagogin beim Familienentlastenden Dienst (FED 2000 e.V.). Aus diesen Grund erarbeitete der FED bereits 2019 eine sexualpädagogische Konzeption. Dabei arbeitete der FED eng mit Johanna Zelano vom Phönix zusammen, der sich schon seit vielen Jahren gegen sexuellen Missbrauch engagiert.

Mit finanzieller Unterstützung der Tuttlinger Bürgerstiftung wurde nun erstmals ein entsprechender Kurs angeboten. Froh war der FED; dass dabei auch die Räume der Auferstehungsgemeinde Tuttlingen genutzt werden konnte. „Pfarrer Kohler und Susanne Graf haben uns unkompliziert und unentgeltlich ihren Gemeindesaal zur Verfügung gestellt“, berichtet Anna Janosch erfreut. Nachdem die Corona-Inzidenzen entsprechend gesunken waren, konnte das Projekt dann im Juni gestartet werden.

An drei Samstagen nahmen dann fünf Frauen mit Behinderung mit je einer Assistenz aus den Reihen der bürgerschaftlich Tätigen des FED 2000 e.V. teil. Geleitet wurde der Kurs von Yvonne Treyer, die als Honorarkraft für die Anlaufstelle Phönix arbeitet.

So ging es im Kurs unter anderem um angenehme und unangenehme Berührungen, den Umgang mit Geheimnissen sowie die Tatsache, dass man Nein sagen und auch Hilfe holen darf. Auch ging es um die unterschiedlichen Gefühle, und wie man sie erkennt und benennt.