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Dialog mit Dietlinde Stengelin – Auftakt für Publikumsveranstaltungen in der Galerie


Erstmals nach 17 Monaten fand in der Galerie der Stadt Tuttlingen wieder eine Veranstaltung mit Publikum statt. Bei der Matinee am vergangenen Sonntag erzählte die Künstlerin Dietlinde Stengelin Episoden aus ihrem Leben, erläuterte das Entstehen ihrer Bilder und beantwortete Fragen aus dem Publikum.

Anna-Maria Ehrmann-Schindlbeck und Dietlinde Stengelin in der Galerie der Stadt Tuttlingen.

Ein spannender Blick in die Hintergründe der künstlerischen Arbeit tat sich auf: Was bedeutet es, den künstlerischen Weg einzuschlagen? Welche Faktoren in der Jugend sind entscheidend? Was ist wichtig bei der Ausbildung? Was treibt eine Künstlerin an? Aufschlussreich war auch die gemeinsame Betrachtung einzelner Werke der Ausstellung, etwa der Serie von Ölgemälden "Venus nach Tizian" (1966), in der die Künstlerin den überwältigenden Eindruck altmeisterlicher Kunst verarbeitete, oder des Verhältnisses von Figur und Abstraktion in Bildern wie "Duo" (1965) und „Luft und Wasser“ / „Feuer und Erde“ (1994). Ein wichtiges Fazit der über 80-jährigen Künstlerin: "Es geht immer weiter, die Möglichkeiten des malerischen Ausdrucks sind nie erschöpft".

Dietlinde Stengelin kam 1940 in Tuttlingen zur Welt und wuchs hier auf. Sie studierte Bildende Kunst an den Akademien Stuttgart und Karlsruhe und war Meisterschülerin von Georg Meistermann. 1966 erhielt sie den renommierten Villa Romana Preis, der mit einem Florenz-Aufenthalt verbunden war. Sie lebt und arbeitet in Langenargen am Bodensee. Die Ausstellung Dietlinde Stengelin – Zeittiefe mit Werkbeispielen aus 60 Jahren ist noch bis zum 18. Juli in der Galerie der Stadt Tuttlingen zu sehen (geöffnet Dienstag bis Sonntag, 11.00 bis 18.00 Uhr), es gelten die aktuellen Vorgaben zur Eindämmung der Pandemie. Nähere Informationen über die Galerie und die Ausstellung von Dietlinde Stengelin sind auf der Homepage www.galerie-tuttlingen.de zu finden.