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Jugend forscht 2021: Der virtuelle Wettbewerb – anders als gewohnt, dennoch ein voller Erfolg


Unter dem Motto „Lass Zukunft da!“ ging der diesjährige Jugend forscht Wettbewerb in die 56. Runde. 95 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Landkreisen Tuttlingen, Konstanz, Rottweil, Schwarzwald-Baar und Tübingen präsentierten ihre insgesamt 53 Projekte beim Regionalwettbewerb Donau-Hegau. Dieses Mal fand der Wettbewerb nicht wie gewohnt im Karl Storz Besucherzentrum und der Stadthalle Tuttlingen statt, sondern wurde virtuell veranstaltet. Obwohl die geänderten Rahmenbedingungen eine große Umstellung für die Jungforscherinnen und Jungforscher bedeuteten, stellten sie sich voller Euphorie und Tatendrang auch dieser neuen Herausforderung.

Bild der virtuellen Feierstunde: Carmen Butsch (Karl Storz), Roland Renner (Wettbewerbsleiter) und Sandra Ittig (Stadt Tuttlingen) (v.l.n.r.) bei der diesjährigen virtuellen Feierstunde zur Bekanntgabe der Regionalsieger.
Carmen Butsch (KARL STORZ), Roland Renner (Wettbewerbsleiter) und Sandra Ittig (Stadt Tuttlingen) (v.l.n.r.) bei der diesjährigen virtuellen Feierstunde zur Bekanntgabe der Regionalsieger.
 
„Wir sind begeistert, dass sich so viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht haben unterkriegen lassen, sondern trotz Lockdown weiter geforscht und beeindruckende Projekte erarbeitet haben. Denn nicht nur der Wettbewerb selbst lief aufgrund der Pandemie anders als gewohnt ab, sondern auch die monatelange Forschungsphase und die Vorbereitungen waren von erschwerten Bedingungen geprägt. Die Kinder und Jugendlichen mussten vieles von zu Hause aus erarbeiten und hatten nicht die Möglichkeit, sich persönlich mit ihren Projektpartnern und -betreuern abzustimmen. Dass daraus über 50 Jugend forscht Projekte entstanden sind, ist eine bemerkenswerte Leistung und ich möchte allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gratulieren: Ihr habt alle Unwägbarkeiten gemeistert und den aktuellen Herausforderungen die Stirn geboten. Herzlichen Glückwünsch, dass ihr mutig, motiviert und neugierig geblieben seid“, so Dr. Knut Siercks, der den Bereich Forschung & Innovation bei Karl Storz als Executive Vice President verantwortet.
 
„Insbesondere in der aktuellen Zeit kommt der Wissenschaft ein zentraler Stellenwert zu, der es erfordert, neue Wege zu gehen und innovative Lösungen zu erarbeiten. Die virtuelle Umsetzung verdeutlicht, inwiefern uns die heutige Technologie Möglichkeiten bietet, um tägliche Aufgaben meistern zu können und dabei mit unseren Mitmenschen vernetzt zu bleiben. Ich hätte es nicht erwartet, dass wir so einen besonderen, unvergesslichen und vor allem erfolgreichen Wettbewerb für das Jahr 2021 verzeichnen können“, so der Wettbewerbsleiter Roland Renner.
 
Auch Oberbürgermeister Michael Beck schließt sich dem an: „Wir erleben wie noch nie zuvor, welche Bedeutung Forschung für unser Alltagsleben hat. Und auch künftig sind wir darauf angewiesen, qualifizierte, innovative und mutige Wissenschaftler zu haben. Wir brauchen Wettbewerbe wie „Jugend forscht“ aber auch, um wissenschaftliches Denken breiter in der Bevölkerung zu verankern. Denn gerade in der Corona-Diskussion haben wir gespürt, wie wenig Verständnis viele Menschen für wissenschaftliche Prozesse haben und wie anfällig sie für wissenschaftsfeindliche Pseudo-Thesen sind.“
 
Jugendliche ab 15 Jahre starteten auch in diesem Jahr in der Sparte „Jugend forscht“, jüngere Teilnehmerinnen und Teilnehmer ab Klasse 4 traten in der Juniorensparte „Schüler experimentieren“ an. Geforscht wurde in den Themengebieten: Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik. Einige der spannenden Forschungsarbeiten beschäftigten sich mit konkreten Maßnahmen, um die Corona-Pandemie einzudämmen: So wurden CO2-Messungen für Klassenzimmer durchgeführt, um die Luftqualität zu ermitteln und damit einen besseren Infektionsschutz sicherzustellen. Ebenfalls wurde an einem Roboter gearbeitet, der die Desinfektionsarbeit übernehmen soll. Das diesjährige Motto zog sich wie ein roter Faden durch die Forschungsarbeiten: Der Nachhaltigkeitsgedanke stand unter anderem bei der Herstellung von Kunststoffen auf Algenbasis, beim „Karotten-Upcycling“ und bei der Entwicklung einer ökologischen und antibakteriellen Zahnbürstenhülle im Fokus.
 
Anders als in den Jahren zuvor, fanden die Projektpräsentationen am ersten Wettbewerbstag (25. Februar 2021) online statt. Im Rahmen einer Videokonferenz erklärten und präsentierten die Jungen und Mädchen ihre Arbeiten und die Juroren konnten Fragen stellen sowie die Bewertung vornehmen. Dieses Jahr gab es außerdem für die Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich bei der virtuellen Projektausstellung ein Bild des Ideenreichtums der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu machen. Im Rahmen einer virtuellen Feierstunde, die am Sonntag, 28. Februar 2021, ab 17 Uhr live im Internet übertragen wurde, wurden die Teilnehmer sowie die Siegerprojekte geehrt. Die Kinder und Jugendlichen konnten sich ebenfalls über Social Media interaktiv an der Feierstunde beteiligen. Somit wurde der außergewöhnliche Regionalwettbewerb Donau-Hegau 2021 erfolgreich abgerundet und mit einem spannenden Rahmenprogramm mit Gastredner Dr. Roland Mack, Geschäftsführer des Europa-Parks in Rust und Dr. Ingmar Hoerr, dem Gründer der Firma CureVac, zelebriert. In seiner Rede thematisierte er den Weg von seinen Anfängen in der Forschung bis hin zur Gründung von CureVac. Für die Jungforscherinnen und Jungforscher zeigte dies, wie wichtig es ist, den Wissensdurst nie zu verlieren und ihren Ambitionen und Ideen motiviert nachzugehen.
 
Die jeweils Erstplatzierten des Regionalwettbewerbs qualifizierten sich zum Landeswettbewerb „Schüler experimentieren“ (Altersstufe 4. Klasse bis 14 Jahre) in Balingen sowie zum Landeswettbewerb „Jugend forscht“ (Altersstufe 14 bis 21 Jahren) in Heilbronn.