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Flächendeckende Tests vor Ort, Masken an Grundschulen – Tuttlinger Strategie soll Schulen und KiTas sicherer machen


Wenn's um Tests an Kindergärten und Schulen geht, setzt man in Tuttlingen auf das Angebot vor Ort: Seit zwei Wochen sucht ein sechsköpfiges Team alle zwölf städtischen Kindergärten auf. Alle Erziehenden können sich in einem Schnelltest auf Corona testen lassen – selbstverständlich freiwillig.


Tests vor Ort: Sowohl in Kindergärten als auch in Schulen können sich Mitarbeitende jetzt testen lassen.

Die Tuttlinger Strategie geht dabei deutlich über die Modelle des Landes hinaus. Zwar startet Baden-Württemberg gerade eine umfassende Testkampagne an Schulen und Kindergärten, hier aber erhalten die Berechtigten in der Regel lediglich Gutscheine. Das heißt: Sie müssen meist auf eigene Faust einen Termin organisieren und den entsprechenden Arzt oder Apotheker aufsuchen. „Das ist alles mit Zeit und Aufwand verbunden und hält vermutlich viele davon ab, die Gutscheine auch einzulösen“, so OB Beck. „Diese Hemmschwellen wollen wir abbauen, indem wir direkt zu den Leuten kommen.“

Bei den Tests setzt Tuttlingen außerdem auf bürgerschaftliches Engagement: Zum ersten Team, das regelmäßig die Kindergärten aufsucht, gehören Ärztinnen und Ärzte aus Reihen des Gemeinderates, Mitarbeitende der Stadt oder deren Ehepartner, die jetzt auf Test-Tour gehen. Auf vergleichbares Engagement setzt die Stadt auch bei den Tests an den Schulen: Hier werden gerade Freiwillige aus der aus der Lehrerschaft, der Elternschaft und städtisches Betreuungspersonal mit medizinischem Fachwissen entsprechend geschult. Sie werden demnächst vor Ort in den Schulen testen.



Aufmerksam beobachtet man außerdem, wie sich demnächst die Testangebote des Landes für Schülerinnen und Schüler gestalten. „Flächendeckende und regelmäßige Tests können das Risiko in den Schulen drastisch senken“, so OB Beck. Bei Bedarf wird die Stadt Tuttlingen auch hier mit eigenen Mitteln unterstützend wirken.

Bereits angelaufen ist eine weitere Aktion: Die Stadt hat gerade medizinische Masken in Kindergrößen bestellt, die jetzt kostenlos an den Grundschulen abgegeben werden sollen. Ziel ist, dass auch hier möglichst viele Kinder die Maske tragen – selbstverständlich freiwillig, denn im Gegensatz zu den weiterführenden Schulen gibt es an den Grundschulen keine Maskenpflicht.

Für OB Michael Beck sind solche Maßnahmen dringend nötig, seit in dieser Woche der Unterricht wieder aufgenommen wurde: „Sowohl für Kinder als auch ihre Eltern ist es wichtig, dass Schulen und Kindergärten wieder geöffnet haben. Aber die Pandemie kriegen wir nur in Griff, wenn wir deutlich mehr als bisher unternehmen, um Infektionen in Schulen und Kindergärten zu verhindern.“ Dies sei vor allem auch im Interesse der Familien: „Wenn wir nach ein paar Tagen die ersten Einrichtungen wieder schließen müssen, hat keiner was davon.“