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Notgruppen in Schulen und Kindergärten: Vor allem die jüngsten Kinder werden betreut


Die Notbetreuung der Tuttlinger Kindergärten wird gut angenommen, vor allem bei den Kindern unter drei Jahren. Alles in allem werden hier derzeit 169 Kinder betreut. Etwas ruhiger sieht es an den Schulen aus. Nutzen können das Angebot alle Eltern, die Bedarf anmelden, die Bedingungen sind weitaus weniger streng als beim ersten Lockdown im Frühjahr.
 
„Der Lockdown trifft Familien mit Kindern besonders hart – umso wichtiger ist es, hier Härten zu vermeiden“, so OB Michael Beck. Konkret heißt dies: An den meisten Tuttlinger Kindergärten und Schulen gibt es Notgruppen oder Notklassen. Und: Die Regeln, wonach Kinder in einer Notgruppe betreut werden können, sind relativ großzügig. Baden-Württemberg setzt die Hürde hier deutlich tiefer an als andere Bundesländer.
 
Nach der derzeitigen Landesverordnung können Kinder trotz geschlossener Kitas und Schulen in Notgruppen betreut werden, wenn beide Eltern oder eine alleinerziehende Mutter oder alleinerziehender Vater am Arbeitsplatz unabkömmlich sind. Dies gilt – anders als in der Anfangsphase des ersten Lockdowns – für alle Berufe und nicht nur für genau definierte systemrelevante Tätigkeiten. Eine entsprechende Selbstauskunft der Eltern reicht aus, eine Bescheinigung des Arbeitgebers muss nicht zwingend vorgelegt werden.
 
Bei den städtischen Kindergärten wird das Angebot vor allem von den Eltern der kleinsten Kinder angenommen: 53 Kinder unter drei Jahren werden betreut – das entspricht 37 Prozent dieser Altersgruppe. Bei den Kindern über drei sind es derzeit 116 Kinder oder 16 Prozent. „Man erkennt eindeutig: Je älter die Kinder sind, desto flexibler sind die Eltern dabei, eigene Lösungen zu finden“, so Fachbereichsleiter Klaus Jansen. Allerdings gibt es auch zwischen den verschiedenen Einrichtungen große Unterschiede:  So wird zum Beispiel das Angebot im Kindergarten Schmelze und in der Kita Brunnenstraße gar nicht in Anspruch genommen, im Haus der Familie hingegen werden 44 Kinder notbetreut.
 
Deutlich geringer ist der Anteil an den Schulen: Hier liegt der Anteil der notbetreuten Kinder bei insgesamt 2,76 Prozent. Freilich gibt es auch hier große Unterschiede. Während am IKG nur 0,13 Prozent und an der Hermann-Hesse-Realschule 0,19 Prozent der Schülerinnen und Schüler in Notgruppen betreut werden, sind es an der Donauschule Nendingen 13,76 Prozent und an der Anton-Braun-Schule in Möhringen 11,52 Prozent.
 
Eltern, die die Notgruppen in Anspruch nehmen wollen, können sich bei der jeweiligen Schule oder dem jeweiligen Kindergarten melden.