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Hilfe in Coronazeiten: Seniorenbüro organisierte 600 Einkaufsfahrten


Über 600 Einkaufsfahrten und weitere Serviceleistungen für Senioren hat das Seniorenbüro während der Corona-Krise organisiert. Nachdem das Angebot zuletzt immer weniger nachgefragt wurde, wurde es nun eingestellt. In Härtefällen vermittelt das Seniorenbüro aber weiterhin entsprechende Hilfen.


Waren für Seniorinnen und Senioren unterwegs: Die Teams der Jugendarbeit...

Auch in Tuttlingen sind die meisten Menschen zu einem weitgehend normalen Tagesablauf zurückgekehrt. Nachdem in den Monaten zuvor über 600 Einkaufsfahrten abgewickelt wurden, wurde der Einkaufsservice zum 10. September eingestellt. Die Helferinnen und Helfer widmen sich wieder ihren eigentlichen Aufgaben im Jugendkulturzentrum, in der Schulsozialarbeit und den Tätigkeiten beim Arbeiter-Samariter-Bund.

Der Einkaufsbus für Senioren, ebenfalls ein Angebot der Stadt Tuttlingen in Kooperation mit dem Arbeiter-Samariter-Bund, fährt seit einigen Wochen wieder. Er holt Senioren zu Hause ab und bringt sie an den Markt ihrer Wahl. Infos zur Anmeldung und zu den Fahrzeiten sind im Seniorenbüro des Rathauses unter der Telefonnummer 07461 99-330 erhältlich. Außerdem können sich Senioren, die dringend Hilfe beim Einkaufen benötigen, ans Seniorenbüro der Stadt wenden, wo sie andere Unterstützungsmöglichkeiten erfahren können.


...und des ASB.

Der Einkaufsservice war während des coronabedingten Lockdowns im März eingeführt worden, da Senioren als besondere Risikogruppe möglichst zuhause bleiben sollten. Deshalb suchten die Mitarbeiterinnen der Seniorenabteilung nach einer guten Lösung und organisierten gemeinsam mit der Jugendarbeit der Stadt und dem Arbeiter-Samariter-Bund den Einkaufsservice.

An drei Telefonen nahmen Mitarbeiterinnen des Seniorenbüros die Aufträge entgegen. Zu Fuß, mit dem Fahrrad und mit Kleinbussen machten sich dann die jungen Helfer und Helferinnen der Stadtverwaltung und des ASB daran, die Einkäufe und Botengänge zu erledigen. Sie lieferten Schutzmasken aus, entsorgten Leergut, holten Rezepte beim Arzt ab, besorgten Medikamente oder erledigten Gänge zu Sanitätsgeschäften, Banken und Gärtnereien. Doch das ist nur ein Ausschnitt der Tätigkeiten. Den größten Anteil machten aber die Einkäufe in nahezu allen Lebensmittelmärkten der Stadt und einigen Metzgereien und Bäckereien aus.

Mit viel Engagement und Fürsorge erledigten die jungen Frauen und Männer die Einkäufe und waren immer spontan bereit für kleine zusätzliche Aufgaben. Auch für ein Schwätzchen an der Haustüre fand sich Zeit. Ganz einfach war das nicht, da der Sicherheitsabstand eingehalten werden musste und ein Mundschutz sowie Handschuhe bei der Übergabe der Waren Pflicht waren.

Für viele ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger in Tuttlingen machte der Einkaufsservice das Leben deutlich leichter, mussten sie sich doch keine Gedanken um die Versorgung mit notwendigen Dingen machen. Auch OB Michael Beck lobt daher alle, die sich hier engagierten: „Dieses gemeinsame Angebot war eine direkte und wichtige Hilfe für die Menschen, die als besondere Risikogruppe sehr auf die Unterstützung und Mithilfe angewiesen waren“. Er zeigte sich erfreut darüber, dass so viele Seniorinnen und Senioren diesen Dienst angenommen haben.

Marius Schad und Hasan Graco, Jugendsozialarbeiter der Stadt Tuttlingen, beschreiben die Tätigkeit des Einkaufens für Senioren stellvertretend für ihre Mitstreitenden so: „Für uns war es selbstverständlich, in dieser Situation den älteren Menschen zu helfen – außerdem war es eine gute Gelegenheit, die Lebenswelt der in Tuttlingen lebenden Senioren kennenzulernen. Wir bekamen durchweg positive Rückmeldungen, spürten sehr viel Dankbarkeit und kannten mit der Zeit die besonderen Wünsche. Für einige Senioren waren wir über die Monate hinweg die einzigen Bezugspersonen“.

Übrigens: Die erhaltenen Trinkgelder werden die Jugendsozialarbeitenden an die unbürokratische Soforthilfe der Abteilung Senioren spenden, um Senioren in Not ganz schnell mit kleineren Beträgen helfen zu können.