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Shakuhachi-Konzert: Japanische Flötenklänge bei Art After Seven in der Galerie


Zur Ausstellung „Andreas Grunert – Wege“ findet in der Galerie der Stadt Tuttlingen am Donnerstag, 13. Februar, um 19:00 Uhr eine musikalische Begleitveranstaltung statt. Der Schweizer Musiker Jürg Fuyûzui Zurmühle gibt ein Konzert mit der traditionellen japanischen Flöte (Shakuhachi). Die meditativen fernöstlichen Klänge und die Bilder von Andreas Grunert ergeben einen Synergie-Effekt, der das Kunsterlebnis auf der emotionalen und geistigen Ebene verstärkt.

Bild vom Flötenkünstler
Jürg Fuyûzui Zurmühle (Foto: Dagmar Meyer) 

Die traditionelle Musik der Shakuhachi wurzelt in der Praxis der Zen-Meditation und lässt sich durch äußerst gedehnte langsame Melodien erfahren. Dadurch erhalten einzelne Töne oder Melodiegestalten eine hohe Eigenständigkeit und Bedeutung. Dazwischen, als unhörbare aber deutlich wahrnehmbare Verbindung ist die "leere Zeit" – Pausen, analog dem Raum oder der leeren Fläche im Bild. So wie Elemente auf der Bildfläche zueinander in Beziehung treten durch die dazwischenliegende, leere Fläche, so treten die einzelnen Tonelemente durch die zeitliche Pause in Korrespondenz. Die Pause, das Nicht-Klingen, wird zu einem wesentlichen Element der Musik.
Jürg Fuyûzui Zurmühle ist vielseitiger Flötist und von der Zenkoku Chikuyûsha, der japanischen Shakuhachi Gesellschaft in Tokyo, ernannter Meister der japanischen Bambusflöte Shakuhachi. Er leitet die Professur Musikpädagogik an der Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz. Er hat mehrere Produktionen mit der Shakuhachi veröffentlicht und komponierte für Film, Konzerte und für Tanz- und Bewegungsperformances. Seit Jahren ist er als Mitmusiker bei Konzerten und CD-Aufnahmen mit der tibetischen Mantrasängerin Dechen Shak-Dagsay dabei.
 
Der Maler und Grafiker Andreas Grunert präsentiert (noch bis zum 23. Februar) Sinnbilder und Denklandschaften, die unsere Gedanken direkt auf den Sinn und die wesentliche Bestimmung des Daseins lenken sollen. Offene und leere Stellen in den Bildern geben dem Betrachter den Freiraum für eigene Vorstellungen zu den gezeigten Situationen. Menschliche Figuren, Hunde, Esel, Bäume, Berge, Wälder sind es, die – in oft surrealer, traumhafter Anmutung – in der Weite des abstrakten Bildraumes ein Höchstmaß an Assoziationen auslösen und der ganz individuellen Aufschlüsselung durch den Betrachter harren.
 
Der Eintritt zum Shakuhachi-Konzert kostet fünf Euro.