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Keine weiteren Ankaufsgespräche mehr - Gänsäcker-Erweiterung gestoppt - Beck strebt Kooperation mit Mahler an


Bei der Gewerbeflächenentwicklung setzt Tuttlingen in der nächsten Zeit auf die Wiederbelebung von Brachen sowie auf eine engere Kooperation mit Immendingen. Eine Erweiterung von Gänsäcker ist vorerst zurück gestellt.

Luftbild Gänsäcker
Wird vorerst nicht erweitert: Das Gewerbegebiet Gänsäcker. 

Was die generelle Einschätzung von Gänsäcker betrifft, ist OB Michael Beck bei seiner Meinung geblieben: „Für High-Tech-Industrie am Medizintechnik-Cluster Tuttlingen ist Gänsäcker ideal“. Dass von einer Erweiterung vorerst abgesehen wird, hat daher auch andere Gründe: „Wegen der überzogenen Preisvorstellungen einiger Eigentümer ist das Projekt wirtschaftlich nicht darstellbar“, so Beck in der Sitzung des Verwaltungsausschusses am Montag, „außerdem kann die Stadt in der derzeitigen Lage auch keine Vorfinanzierung leisten.“ Mehrheitlich beschloss das Gremium dann auch, die Verhandlungen über Flächenaufkäufe zu stoppen.

Das heißt freilich nicht, dass das Thema Gänsäcker-Erweiterung für alle Zeiten abgehakt ist. „Momentan ist der Bedarf an Flächen nicht so groß, wie es noch vor einem Jahr aussah“, so Beck. Sobald die derzeitige Krise überwunden sei, werde sich dies aber wieder ändern. Aus diesem Grund wird auch weiterhin auf juristischer Ebene geprüft, inwiefern sich eine Erweiterung des Gewerbegebiets mit dem Eingemeindungsvertrag von 1973 vereinbaren lässt.

Nach dem vorläufigen Stopp der Gänsäcker-Planung wird die Stadt bei der Gewerbeflächenenwicklung in nächster Zukunft andere Prioritäten setzen: Die Wiederbelebung verschiedener Brachen soll vorangetrieben werden – insofern die jeweiligen Besitzer mitmachen. Und mit Immendingen will man eine engere Kooperation eingehen. In der Nachbargemeinde gibt es mehrere Gewerbegebiete in Autobahnnähe, die noch nicht ausgelastet sind. Welche Flächen genau in Frage kommen und in welcher rechtlichen Form man kooperiert, ist nun Frage der weiteren Verhandlungen mit Bürgermeister Mahler.

Fürs erste zurückgestellt sind auch weitere Untersuchungen, die auf die Studie zur Konzeptionellen Landschaftsentwicklung des Büros Schmidt, Treiber und Partner zurückgehen. Dieses 2008 in Auftrag gegebene Gutachten empfahl neben Gänsäcker unter anderem auch das Gebiet Ehental/Brand sowie eine Fläche beim Gewerbepark Take off. Auch hier sieht die Stadt nun von einer Vertiefung des Verfahrens ab.

Zwei Zwischenergebnisse der Studie werden dagegen umgesetzt: Die Empfehlung für ein Gewerbegebiet in der Nordstadt fließt in die weiteren Planungen zur Nordstadterweiterung mit ein. Und für die für Sondernutzungen vorgeschlagene ehemalige Deponie Hasenholz wurde mittlerweile die Bauleitplanung begonnen.
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