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Masterplan: Bürger geben viele Anregungen - Verkehr als kontroverses Thema


Über 60 Fragebögen gingen im Rahmen der Bürgerbeteiligung zum Masterplan ein. Derzeit werden sie ausgewertet. Beim zweiten Bürgerforum im Frühjahr soll auf einige Punkte näher eingegangen werden.

“Der Masterplan-Prozess ist sehr gut angelaufen”, stellte Erster Bürgermeister Emil Buschle in der Sitzung des Technischen Ausschusses am Donnerstag fest. Vor allem die Reaktion auf das Bürgerforum im Juni sei außerordentlich gut gewesen. Trotz hochsommerlicher Temperaturen kamen damals rund 150 Bürgerinnen und Bürger in die Alte Festhalle, um sich intensiv mit der Stadtentwicklung der kommenden Jahrzehnte auseinanderzusetzen.

Groß war auch der Rücklauf der Fragebögen, die an diesem Abend ausgeteilt wurden und die man auch von der städtischen Website herunterladen konnte. Hier kamen 60 zurück – „das ist ein sehr großes Feedback“, so Buschle.

Die Sommermonate haben die Mitarbeiter der Stadtplanung sowie des Büros Albert Speer und Partner (AS&P) nun genutzt, um die gesamten Anregungen einmal grob vorzusortieren. Gefragt war nach Ideen zu den Themen “Stadtraum Tuttlingen“, „Lebensraum Tuttlingen“, „Mobilität“ sowie „Energie und Umwelt“. Erwartungsgemäß kamen zum Thema Verkehr die meisten Stellungnahmen – und die waren durchaus kontrovers: Eine weitgehende Abschaffung des Einbahnstraßensystems – wie auch von AS&P angedacht – wurde ebenso gefordert wie dessen Beibehaltung. Auch bei anderen Themen zeigt sich schon jetzt, dass man unmöglich alle Wünsche erfüllen kann, weil diese sich oft widersprechen: So regten zum Beispiel die einen Bürger an, im Interesse eines sparsamen Flächenverbrauchs noch kleinere oder gar keine Bauplätze mehr auszuweisen. Andere wiederum kritisierten die in Thiergarten üblichen 400 Quadratmeter als deutlich zu klein.

In einem ersten Schritt nun legte AS&P einen Stadtplan an, auf dem die verschiedenen Anregungen räumlich zugeordnet werden. Ideen zur Gestaltung des Donauufers (Park ausbauen, Badestrand anlegen) sind ebenso dabei wie die Idee, das Römerkastell erlebbar zu machen, das Waldeck für Studentenwohnung umzubauen, die Fußgängerzone zu erweitern, den Uhlandplatz neu zu gestalten, eine Nordumgehung zu bauen, am Poststeg und an der Stadthalle einen Stadtbahnhaltepunkt einzurichten oder an der Kreuzung Gießstraße/Ludwigstaler Straße einen Kreisverkehr anzulegen.

Bei AS&P wird man nun sortieren, bei welchen der Ideen die  Stadt Gestaltungsmöglichkeiten hat und was im weiteren Verlauf des Masterplan-Prozesses untersucht werden sollte. Stellungnahmen zu verschiedenen Anregungen wird es dann im Rahmen des zweiten Bürgerforums im Frühjahr 2012 geben. Erster Bürgermeister Emil Buschle warnte aber auch vor zu großen Hoffnungen, was eine schnelle Umsetzung betrifft: „Wir müssen auch sehen, was wir finanzieren können.“

INFO:
Die vollständige Liste der Bürgeranregungen sowie die Pläne zu den Themenbereichen Lebensraum Tuttlingen sowie Mobilität finden Sie unter www.tuttlingen.de im Bereich Leben in Tuttlingen / Stadtentwicklung / Masterplan