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Landschaftspark wird Vorreiter bei E-Mobilität - Erste Ladesäulen stehen, EU fördert flächendeckendes Projekt


Die ersten fünf E-Bike-Ladestationen im Landschaftspark Junge Donau sind betriebsbereit. Die Stationen in Donaueschingen, Immendingen, Tuttlingen und Mühlheim sind aber erst der Auftakt zu einem groß angelegten Projekt zur E-Mobilität: Im Rahmen des von der EU geförderten Interreg-Projekts LENA soll ein ganzes Netzwerk aufgebaut werden, das gleichzeitig Vorbildcharakter für andere Regionen haben soll.


Freuen sich über die neuen E-Bike Ladestationen (vo.re.n.li.): OB Michael Beck (Tuttlingen), GF Walter Knittel (Donaubergland GmbH), Umweltbeauftragter Michael Hensch (Tuttlingen), Regine Guglielmo (Planstatt Senner), Touristikerin Leah Hilzinger (Tuttlingen), E-Manager Dieter Schaaf (Landschaftspark Junge Donau), Elisabeth Schütze (Tuttlingen), Manfred Frei (E-Bike Center Donautal), Tourismusleiter Andreas Haller (Donaueschingen) und BM Jörg Kaltenbach (Mühlheim/Donau)
 
Mobilität lautet eines der Leitthemen im Landschaftspark Junge Donau. Nach der Resolution in der IG Donaubahn und dem 125jährigen Jubiläum der Donautalbahn stand beim Pressegespräch am Dienstag das Thema E-Mobilität im europäischen Kontext im Mittelpunkt. „Man sieht von Tag zu Tag mehr E-Bike-Fahrer, und der Trend beginnt erst“, so OB Michael Beck, der auch Sprecher des Landschaftspark Junge Donau ist. Fortgeführt wird das Netzwerk der „Junge Donau E-Stationen“ im Interreg-Projekte LENA, in dem Partner aus zehn Ländern im Donauraum zusammen arbeiten. Antragstellung und Projektteam für den Landschaftspark sind bei der Stadt Tuttlingen angesiedelt.

Die ersten fünf Ladestationen in Donaueschingen, Immendingen, Tuttlingen und Mühlheim stellen den Anfang zur Schaffung einer umfänglichen Infrastruktur. Das Netzwerk „Junge Donau E-Stationen“ will sich auch für Gemeinden außerhalb des Landschaftsparks Junge Donau öffnen. „Der Strecke zwischen Donaueschingen und Sigmaringen ist unbestritten der schönste Abschnitt des Donauradwegs“, betonte Walter Knittel die touristische Relevanz und die riesige Zukunft des Radtourismus in der Region. Jedoch wird gerade auch das von Donaubergland betriebene Donaubikeland durch die E-Mobilität an Attraktivität gewinnen, da die Höhen nun leichter erreichbar sind. Ein Netzwerk an Ladestationen bindet Gemeinden an und gibt den Nutzern die Sicherheit, nicht unterwegs mit leerem Akku liegen zu bleiben.

Die Technologie der jetzt installierten Ladestationen erspart Radlern das Mitführen ihres Ladegerätes. Lediglich ein vom Hersteller typisiertes Kabel, das Akku und Ladestation miteinander verbindet, ist notwendig. Wer kein eigenes erworben hat, kann es im Umfeld der Ladestationen gegen Pfand ausleihen. Die Ladezeit ist etwa eine Stunde kürzer als bei der Home-Station und bereits nach einer halben Stunde hat man so viel Strom gespeichert, um mindestens zur nächsten Ladestation zu kommen. Da sich ein Bezahlsystem nicht amortisieren würde, wird der Strom an diesen Ladestationen kostenlos zur Verfügung gestellt. Dies ist auch für die E-Car Ladestationen geplant, die zukünftig die Parkplätze in der Waaghausstraße ersetzen sollen.

Die fünf am Dienstag in Betrieb genommenen Ladestationen sind aber erst der Anfang. Im Rahmen des Projekts LENA soll ein ganzes Netzwerk entstehen. LENA steht dabei für Local Economy und Nature Conservation und hat zum Ziel, im gesamten Donauraum Schutzgebiete zu stärken und zugleich Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen. Unter der Federführung des WWF Bulgarien erarbeiten die Projektpartner konkrete Einzelprojekte, die mit 85% gefördert werden. Es wurde einen Gesamtetat von rund 315.000,00 € aufgelegt, 268.000,00 € kommen aus Brüssel. Der Landschaftspark Junge Donau soll hierbei für infrastrukturelle Innovation und Knowhow-Transfer in der Makroregion zwischen Schwarzwald und Schwarzem Meer sorgen. Für den Ausbau des E-Mobilitäts-Netzwerkes steht ein Budget von 75.000,00 € für die Schaffung weiterer Ladestationen zur Verfügung. Weitere Projekte sind die Konzeption von Naturrouten, die Städte und Landschaft miteinander verbinden sollen, die Ausbildung sogenannter Danube Guides sowie die Installation eines E-Managers, was in Person des Tuttlinger Klimaschutzmanagers Dieter Schaaf bereits geschehen ist. Er bildet gemeinsam mit Regine Guglielmo von der Planstatt Senner sowie mit Elisabeth Schütze und Arno Specht aus der Tuttlinger Stadtverwaltung das Steuerungsteam. „Im Landschaftspark Junge Donau besteht die Chance, diese Themen für den gesamten Abschnitt zwischen Donaueschingen und Sigmaringen zu bearbeiten“, betont Schaaf. Als nächstes wird er sämtliche Kommunen im Landschaftspark beraten und geeignete Standorte für die nächsten zwölf Ladestationen suchen, ehe Ende Juni die erste von zwei Konferenzen in 2017 stattfindet.
 
Info: Der Landschaftspark Junge Donau ist ein interkommunaler Zusammenschluss der zwölf Gemeinden und Städte zwischen Donaueschingen und Sigmaringen, der sich seit 2011 in Kooperation mit dem Naturpark Obere Donau, der Erzabtei Beuron und der Donaubergland Marketing und Tourismus GmbH politischer und verwalterischer Aufgaben annimmt, die im interkommunalen Verbund die Zukunftsfähigkeit der Region sichern soll.
www.landschaftspark-jungedonau.de