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Mit Taubsi, Pikachu & Co. Tuttlingen entdecken - Stadt organisiert Pokémon-GO-Stadtführung


Weltweit hat Pokémon-GO Millionen von begeisterten Fans. Auch in Tuttlingen. Dies macht sich jetzt das Stadtmarketing zu Nutze – unter anderem mit einer speziellen Pokémon-GO-Stadtführung am Freitag, 26. August.
 
Sie versammeln sich im Stadtgarten. Sie ziehen suchend durch die Fußgängerzone. Und sie schauen regelmäßig am Fruchtkasten, an der Stadtkirche oder im Donaupark vorbei. Was sich dahinter verbirgt, ist für Außenstehende schwer verständlich, doch der Kreis der  Eingeweihten wächst – denn auch in Tuttlingen steigt die Zahl der Pokémon-GO-Spieler.
 
Um das Spiel mit wenigen Worten zu erklären: Wer die passende App auf seinem Smartphone installiert hat, kann die japanischen Mini-Monster im echten Stadtbild sehen – und einfangen. Dafür gibt es Punkte. Und man benötigt das eine oder andere Utensil, das man sich an sogenannten PokéStops abholen kann. Außerdem kann man seine gesammelten Pokémons mit anderen Pokémons in den Wettkampf schicken – und zwar in sogenannten Pokémon-Arenen, die die Herstellerfirma Niantic in Städten auf der ganzen Welt virtuell markiert hat.
 
In Tuttlingen gibt es gleich mehrere solcher Arenen – unter anderem vor der Stadthalle oder am Place de Draguignan. Das erklärt die Ansammlungen von Menschen, die dort andächtig über ihre Smartphones wischen. Und auch mit PokéStops ist Tuttlingen gut versorgt. Die gibt es unter anderem an mehreren Sehenswürdigkeiten wie der Stadtkirche, dem Stadtgarten oder entlang der Donau.
 
„Tuttlingen hat eine gute Pokémon-GO-Infrastruktur“, sagt Citymanager Alexander Stengelin. Das hat im Fall Tuttlingens besondere Gründe: In Tuttlingen gab und gibt es eine aktive Community von Freunden des Spiels „Ingress“ – eine Art Vorläufer von Pokémon-GO. Bei diesem Spiel konnten User selber markante Punkte in der Stadt markieren, die dann für Pokémon-GO komplett übernommen wurden. „Ingress“ war vor rund zwei Jahren aktuell. Das erklärt übrigens auch, warum die Katzenskulptur im Stadtgarten - ein mittlerweile nicht mehr dort vorhandenes Kunstwerk aus dem Donaugalerie-Projekt - als PokéStop ausgewiesen ist.
 
Mit einer speziellen Pokémon-GO-Stadtführung am Freitag, 26. August, will die Stadt Tuttlingen nun eine Brücke zwischen realer und virtueller Welt schlagen: Stadtführer Mathias Schwarz führt zu den PokéStops und erzählt dabei Geschichten zu den damit verbundenen realen Plätzen in Tuttlingen: Vom Instrumentenmacher geht es über die Stadtsäule und den Gefängnisturm zur ersten Arena, wo Teams ihr gefangenen Pokémons gegeneinander antreten lassen. Weiter geht’s durch den Donaupark zum Stadtgarten. „Man muss das Spiel nicht kennen oder spielen, um Spaß an der Führung zu haben. Wer aber seine App währenddessen geöffnet hat, kann die Route schon vorausahnen," verrät Stadtführer Schwarz – und betont, dass die Führung  gleich zwei Zielgruppen ansprechen will: Zum einen Pokémon-GO-Spieler, die mehr über die realen Schauplätze des Spiels erfahren wollen, zum anderen die interessierten Laien, die so einen ersten Einblick in das Kultspiel gewinnen können.
 
Die Stadtführung ist allerdings nicht das einzige Beispiel, wie sich die Pokémon-Welt und das reale Tuttlinger Leben miteinander vermengen. So nutzte das Stadtmarketing erst jüngst eine der Funktionen des Spiels für seine Zwecke: Mit virtuellen Lockmitteln kann man nämlich für einen verstärkten Pokémon-Auftrieb an bestimmten Orten sorgen. Beim Streetfood-Festival im Juli setzte das Stadtmarketing dieses Feature ein, um Pokémons und somit auch ihre hungrigen Jäger in die Nähe der Veranstaltung zu locken – eine Strategie, die übrigens auch schon ein Gastronom in der Innenstadt verfolgt. Und erst jüngst kamen mehrere Dutzend Pokémon-Jäger im Stadtgarten ganz real ins Gespräch – beim ersten Tuttlinger Pokémon-GO-Picknick.
 
INFO:
Die Pokémon-GO-Führung beginnt am Freitag, 26. August, um 18 Uhr am Rathaus.
 
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Tauboss vor Fruchtkasten: Ein Pokémon ist in der Arena am Place de Draguignan bereit für den Kampf.