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Bunte Sitzgelegenheiten und Platz für Spiel und Sport - Kinder und Jugendliche sammeln Ideen für Innenstadtgestaltung


Rund 150 Kinder und Jugendliche machten sich über die künftige Gestaltung der Innenstadt Gedanken. Das vom städtischen Jugendreferat angestoßene Projekt zur Jugendbeteiligung war Teil der Vorplanungen zur Fußgängerzonen-Gestaltung.

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Idee für Innenstadt: IKG-Schüler regen bunte Sitzgelegenheiten an.

Wie eine riesenhafte Hand wirkt die Skulptur. In einem kräftigen Rot ist sie gestrichen. Und gleichzeitig kann sie als Sitzgelegenheit genutzt werden. Könnte, besser gesagt. Denn bis jetzt gibt es sie nur als Modell – ein Modell, mit dem Schülerinnen und Schüler des IKG eine ihre  Anregungen für die Fußgängerzone dreidimensional dargestellt haben.

Der künstlerischen Arbeit ging eine Foto-Tour voraus. Zu Fuß erkundeten die Jugendlichen die Innenstadt, sammelten Eindrücke und hielten mit ihren Kameras das fest, was ihnen positiv oder negativ auffiel. Anschließend ging es darum, einzelne Ideen modellhaft darzustellen – wie zum Beispiel den roten Hand-Sitz.

„Die meisten Ideen der Kinder sind bunt – sehr bunt“, sagt Florian Rieß vom Jugendreferat.  Gemeinsam mit seiner Kollegin Nadine Schumacher und den Schulsozialarbeitern hat er das Projekt organisiert, mit dem die Stadt Tuttlingen auch einen neuen Weg in Sachen Jugendbeteiligung beschreitet. Der Gedanke dahinter: Wenn man Jugendliche zu konkreten Themen anspricht und auch kreative Angebote macht, ist die Resonanz deutlich höher als bei Diskussionsrunden oder allgemein gehaltenen Workshops. 

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Wie soll ein Mülleimer aussehen? Ihre Empfehlung gaben die Wilhelmschüler nach dem Muster der Fernsehshow „Eins, zwei oder drei“ ab.

Alles in allem nahmen rund 150 Kinder und Jugendliche an dem Projekt teil. Neben fünf Schulklassen, einer Kindergarten- und einer Hortgruppe gab es auch eine offene Gruppe. Rund 30 Jugendliche im Alter zwischen 13 und 18 Jahren waren hier der Einladung gefolgt und unternahmen zunächst zusammen mit Andreas Budisky von der Caritas Kontaktstelle eine Innenstadtbegehung. Die Teilnehmer stammten dabei vorwiegend aus der Innenstadt und dem Wohngebiet „Schmelze“. Nach dem Eindruck vor Ort wurde anhand verschiedener Fotos diskutiert. Mit roten Klebepunkten wurden Orte, Plätze und Stellen markiert, die den Jugendlichen verbesserungsbedürftig erschienen. Gelbe Punkte gab es für das, was unbedingt erhalten bleiben sollte. Für neue Umsetzungsideen vergaben die Jugendlichen blaue Punkte. Ein erster Trend auch hier: Gewünscht wurden mehr Räume für Sport und Bewegung, mehr Farbe – und mehr Wasser.

„Viele Ideen sind sehr gewagt“, berichtet Florian Rieß – vor allem bei den Grundschülern und Kindergartenkindern. Da wird dann schon mal der Wunsch nach Spongebob-Skulpturen oder einem Marktplatz-Pool mit Hängematten laut. „Wir haben aber bewusst alle Freiheiten gelassen“, sagt Rieß.

Gemeinsam wertet das Team die Anregungen nun aus, in der Projektgruppe, die die Fußgängerzonenplanung begleitet, werden die Ergebnisse demnächst dann vorgestellt. Und auch die Öffentlichkeit bekommt gezeigt, welche Ideen junge Tuttlinger für die Gestaltung ihrer Stadt haben – im Rahmen einer Ausstellung vom 26. Mai bis 31. Mai im Rathausfoyer.