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Kinder und Jugendliche als Stadtplaner - Stadt startet Projekt zur Fußgängerzone


Die Neugestaltung der Fußgängerzone wird eines der größten Tuttlinger Projekte der nächsten Jahre. Gebaut werden soll ab 2016, das Jahr 2015 soll für die Bürgerbeteiligung genutzt werden. Dabei sollen speziell auch die Interessen von Kindern und Jugendlichen berücksichtigt werden.

Wie muss eine Innenstadt aussehen, in der sich junge Leute wohlfühlen? Und wo haben junge Leute vielleicht ganz andere Vorstellungen als erfahrene Stadtplaner mittleren Alters?  Da die neue Fußgängerzone Tuttlingens die Innenstadt für die nächsten Jahrzehnte prägen soll, will die Stadtverwaltung bei der Planung auch die Nutzer der Zukunft ansprechen und legt daher ein großes Augenmerk auf die Ideen und Wünsche von Kindern und Jugendlichen.

„Wir wollen mit diesem Projekt bewusst auch die Altersgruppen ansprechen, die sonst eher wenig mit Kommunalpolitik zu tun haben“, sagt OB Michael Beck. Schließlich betreffen die Entscheidungen des Gemeinderates auch die jüngsten Bürger der Stadt. Alle Kindergärten, Schulen und Kirchen in Tuttlingen wurden daher vom Jugendreferat eingeladen, sich klassen- oder gruppenweise an verschiedenen Projekten zu beteiligen - je nach Zeit und Interesse über eine Schulstunde, eine Doppelstunde oder auch ein bis zwei ganze Vormittage.

Im März geht es nun los, und die Aktionen werden auf die unterschiedlichsten Altersgruppen angepasst. Mit Kindergarten- und Grundschulkindern wird zum Beispiel die bekannte Fernsehshow „1, 2 oder 3 – die letzte Chance ist vorbei“ nachgespielt um herauszufinden, wo die Schwerpunkte für die Innenstadtsanierung aus Kinderaugen liegen. Für ältere Schüler und Schülerinnen wiederum gibt es einen Fotoworkshop. Nach einer gemeinsamen Begehung der Innenstadt bekommen Kleingruppen Kameras – gemeinsam sollen  sie dann Dinge fotografieren, die in Zukunft anders werden sollen. Die Ideen werden dann gesammelt, so dass die Gruppen anschließend konkrete Vorschläge zur Verbesserung ausarbeiten können.

Bei dem Projekt geht es aber um mehr als das aktuelle Projekt Fußgängerzone: Durch die Beteiligung an der Kommunalpolitik können Kinder und Jugendliche praktisch erfahren, was Demokratie bedeutet und wie es sich anfühlt ein aktiver Teil der Gesellschaft zu sein.