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Masterplan 2025: Tempo 30 als erster Schritt - Weitere Projekte für 2013 vorgesehen


Noch in diesem Jahr soll auf fast allen Straßen der Stadt Tempo 30 gelten. Dies erklärte OB Michael Beck beim zweiten Bürgerforum zum Masterplan. Weitere Schritte folgen 2013.

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Rund 200 Bürgerinnen und Bürger waren wieder in die Stadthalle zu kommen, um sich von Vertretern der Stadt und des Büros AS&P das vorläufige Ergebnis des Masterplans vorstellen zu lassen. Auf knapp 100 Folien erläuterten die Planer aus Frankfurt ihre Visionen für Tuttlingens weitere Entwicklung.

Dass diese für die Zukunft der Stadt wichtig ist, unterstrich OB Michael Beck in seiner Begrüßung: „Wir müssen etwas tun, um unsere Rolle als Weltzentrum der Medizintechnik zu halten“, erklärte er. Und: „Wir können unsere jetzige Infrastruktur nur finanzieren, wenn wir nicht weiter an Einwohnern verlieren.“ Entsprechend setzt Beck darauf, dass durch die Ideen des Masterplan Tuttlingen als Wohnort attraktiver wird.

Die im Masterplan zusammengefassten Vorschläge sind für einen Zeitraum bis 2025 ausgelegt. Womit es losgehen soll, kündigte OB Beck am Dienstag an. Sobald der Masterplan im Mai vom Gemeinderat verabschiedet ist, wird der dem Gremium vorschlagen


  • bis Frühjahr 2013 festzulegen, wie möglichst viele Einbahnstraßen aufgehoben werden können.
  • ein Landschaftsentwicklungskonzept für Möhringen auszuarbeiten, das sowohl einen naturnahen Landschaftspark an der Donau als auch eine behutsame Gänsäcker-Erweiterung vorsieht
  • die Bahnhofsentwicklung voranzutreiben, so dass einerseits das historische Gebäude neu genutzt wird und andererseits im Umfeld des Bahnhofs neue Angebote vom Parkhaus über eine Mobilitätszentrale mit Radstation bis zu einem neuen SWT-Gebäude entstehen können.
  • die bereits begonnenen Projekt Union- und Birk-Areal mit privaten Investoren sowie der Wohnbau weiter voran zu  bringen.
Michael Dinter und Stefan Kornmann von AS&P gingen auf die weiteren in die Zukunft gerichteten Vorschläge ein. Dabei unterstrich Kornmann auch, dass die Vorschläge nicht von der Stadt alleine umgesetzt werden können. Vielmehr seien auch private Investoren gefragt. „Der Masterplan ist eine starke Herausforderung an die Bürgergesellschaft“, sagte er. Vor allem aber brauche er auch Zeit und Geduld: „Nicht alles kann kurzfristig umgesetzt werden.“

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Tuttlingen 2025 – einige Ideen und Anregungen

Innenstadt, Verkehr, Wohnen, Wirtschaft, Stadtimage und Landschaftdsplanung – das sind die Schwerpunktthemen des Masterplans. Unter diesen Überschriften sind zahlreiche Unterprojekte zusammen gefasst. Hier eine Auswahl.

  • Der Einkaufsschwerpunkt der Innenstadt wird sich in Richtung Süden erweitern – vor allem durch das Union-Areal. Im Bereich Hertie wären gleichzeitig Fachmärkte denkbar.
  • Die Bahnhofstraße sollte wechselhaft gestaltet werden: AS&P schlägt eine Mischung aus aufwändiger gestalteten Bereichen – zum Beispiel beim Stadtgarten – und zweckmäßigeren Abschnitten vor.
  • Um die extremen Pendlerströme abzufangen, soll versucht werden, den Seehas aus Richtung Konstanz bis Tuttlingen zu führen.
  • Langfristig brächte ein Nord-Tunnel unter dem Rußberg eine Entlastung der nördlichen Innenstadt und der Stuttgarter Straße.
  • Durch Tempo 30 wird es leichter, Rad-Routen durch die Stadt zu ziehen. An einigen Kreuzungspunkten muss nachgebessert werden.
  • Im Bereich des Rathaussteges wäre ein weiterer Ringzug-Halt sinnvoll. Voraussetzung ist allerdings eine Modernisierung der Donautalbahn.
  • Das Parkraumkonzept soll so umgestaltet werden, dass das Parken im Parkhaus attraktiver als das Parken auf der Straße wird.
  • Für Senioren sollen spezielle Wohnformen entwickelt werden, vor allem in der Innenstadt.
  • Größere freie Flächen wie die ehemalige Stadtgärtnerei oder die ehemalige Feuerwache könnten zu neuen innerstädtischen Wohnquartieren werden.
  • Rund um den Bahnhof sollten weitere Gebäude – zum Teil mit öffentlichen Funktionen, zum Teil mit Dienstleistungen, entstehen, damit der Platz einen städtischen Charakter erhält,
  • Entlang des südlichen Donauufers könnten sogenannte „Stadtterassen“ die Stadt enger an den Fluss binden.